Neviges Nevigeser verzichten auf Vortrag zu seniorengerechtem Wohnen

Neviges · Referent Thorsten Eichelhardt hatte Hilfsmittel und viele nützliche Informationen mit in den Awo-Stadtteiltreff gebracht.

Damit hatte Thorsten Eichelhardt nicht gerechnet: Der Pflegedienstleiter von „Domizil mobil“ wollte im Awo-Stadtteiltreff im Rahmen der Vortragsreihe zum Projekt Seniorensicherheit über seniorengerechtes Wohnen referieren. Doch die etwa zwei Dutzend Besucher, die meisten ältere Semester, die an diesem Vormittag an den Tischen im Stadtteiltreff sitzen und Kaffee trinken, haben explizit kein Interesse an den Informationen – der Vortrag fällt aus.

Dabei ist das Thema alles andere als uninteressant. Wunsch der meisten Senioren ist es, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu leben, was manchmal in fortgeschrittenem Alter gar nicht mehr so leicht ist. Eichelhardt hat reichlich Tipps auf Lager, zum Beispiel, wie die eigene Wohnung fallsicher gestaltet werden kann, wie Stolperstellen vermeidbar sind, mit welchen Hilfsmitteln eine Wohnung seniorenfreundlich gestaltet wird.

Betroffene von Stürzen und Unfällen sind oft sehr interessiert

Auch Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern und die Mobilität erhalten wollte der 52-Jährige vorstellen, dazu erläutern, welche Hilfen die Krankenkassen bieten. „Diese Themen stoßen in der Regel auf großes Interesse“, so Eichelhardts bisherige Erfahrungen – allerdings vor allem bei denen, die schon selber von Stürzen oder Unfällen betroffen waren.

Schwer überrascht und ein wenig enttäuscht war auch Regine Reimann vom Stadtteilzentrum der Bergischen Diakonie. Sie hatte die vierteilige Vortragsreihe mit Andrea Siepmann, der Leiterin des Awo-Stadtteiltreffs geplant und zog eine bislang gemischte Bilanz: Während der erste Termin zum Thema Verkehrssicherheit auf riesiges Interesse stieß, ließen sich die Besucher beim zweiten Thema – Einbruch- und Diebstahlschutz – an einer Hand abzählen.

Jetzt sind die Organisatorinnen auf die Resonanz der vierten und letzten Veranstaltung gespannt: Am nächsten Mittwoch, dem 21. November referiert die Nevigeser Apothekerin Martina Bellers ab 14.30 Uhr im Awo-Stadtteiltreff, Elberfelder Straße 21, unter dem Titel „Verträgt sich das?“ zu Arzneimittelwechselwirkungen und Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln. Hintergrund ist, dass die meisten Menschen früher oder später mehrere Arzneimittel einnehmen müssen, sei es, dass ernste Erkrankungen, aber auch Befindlichkeitsstörungen behandelt, Symptome behoben und erträglicher gemacht werden. Manche Medikamente müssen nur kurzfristig, andere ein Leben lang eingenommen werden. Je mehr Medikamente aber gleichzeitig eingenommen werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu unerwünschten Wirkungen kommt. Auch Nahrungsmittel können Wechselwirkungen hervorrufen. Martina Bellers erläutert, was man dagegen selbst anders machen kann, und ab wann man auf jeden Fall den Arzt aufsuchen sollte. Ebenfalls ein Thema mit erheblicher Relevanz (nicht nur) für Ältere – Regine Reimann und Andrea Siepmann hoffen auf deutlich mehr interessierte Besucher.

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