Schnuppertag beim Amateurtheater Minestrone

Das Amateurtheater sucht immer neue Mitspieler. Jetzt erprobten interessierte Laien ihr Talent.

Wülfrath. Wenn Daniel Diekmann sich zunächst auslachen, anschließend bestaunen, außerdem begutachten, beklatschen und anschreien lässt, dann ist nicht Wahnsinn am Werke. Dann ist beim Amateurtheater Minestrone, dessen Vorsitzender er ist, Probenzeit angesagt.

Jetzt fand eine sogenannte offene Schnupperprobe statt, bei der Interessierte als mögliche Neu-Mitglieder mitmachen konnten. Die Formation, die es seit mittlerweile 20 Jahren gibt, hat einen harten Kern — und sucht immer wieder neue Mitstreiter, wie Daniel Diekmann sagt. Im Herbst kommenden Jahres steht beispielsweise die Wiederaufnahme des Familienmusicals „Ritter Rost“ an. Damit waren die Minestrones sehr erfolgreich und würden an diese Erfolge mit neuer Besetzung gerne anknüpfen.

„Ich habe keine Vorkenntnisse“, bekannte Daniela, die zuletzt zu Schulzeiten in einer Theatergruppe war. „Ob ich talentiert bin, weiß ich auch nicht. Aber mich interessiert es, das herauszufinden.“ Auch Nadine hatte „bislang eigentlich mit Theater nichts am Hut“, anders als Valeska, die als Statistin bei der „Hamlet“-Inszenierung nach Eigenaussage „Blut geleckt hat. Das war toll. Jetzt will ich mehr!“

Doch bevor Neulinge wie Sören, Britta & Co. auf den Brettern, die auch für Hobbydarsteller manchmal einen ganzen Kosmos bedeuten, große Monologe oder ausführliche Dialoge halten können und mit mitreißenden Auftritten begeistern dürfen, steht die detaillierte Probenarbeit. Auch wenn sie Amateure sind, wie Daniel Diekmann betonte.

Was das im Einzelnen bedeutet, war am Schnupperabend zu erleben. Zum Auftakt gab es für die alten Hasen und jungen Haie so etwas wie ein Aufwärmtraining, bei dem sämtliche Muskeln, vor allem die Gesichtsmuskulatur, mit allerlei Übungen geschmeidig gemacht wurden. Damit später bei besagten Monologen, Dialogen und was es sonst noch auf der Bühne zu sprechen gibt, niemandem die Luft wegbleibt, ist die korrekte Atmung das A und O.

Bauchatmung, so erfuhren die Neulinge, ist hier das Zaubermittel, und wie stoßweise auf einem stimmlosen „Z“ oder stimmhaften „S“ geatmet wird, übten sie auch. „Das ist ja richtig Arbeit“, kommentierten die Neuen die Übungen. „Vor allem aber macht es echt Spaß.“

„Wir werden 2013 mit zwei Projekten bei der Neanderland Biennale teilnehmen“, gab Daniel Diekmann weitere Ausblicke auf das kommende Jahr. Und weil das Partnerland des kreisweiten Theaterfestivals, das einen Monat vom 7. Juni bis 7. Juli stattfinden wird, Polen ist, haben die Minestrone-Verantwortlichen schon ein Fünf-Personen-Stück namens „Serenade“ im Auge. „Wir wollen es mehrfach besetzen.“ Ob und welche Rollen Daniela, Sören, Britta und Valeska spielen, wird sich im Verlauf der nächsten Proben herausstellen.

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