Rumänien-Hilfe bleibt am Ball

Am 19. November verlassen zum 20. Mal Lkw mit Spenden Neviges.

Rumänien-Hilfe bleibt am Ball
Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Trotz Flüchtlingskrise — die Spendenbereitschaft der Nevigeser für Rumänien ist ungebrochen. „Es gab im vergangenen Jahr sogar noch mehr Spenden als sonst“, berichtet Organisatorin Monika Schlinghoff, die seit 20 Jahren für Satu Mare, 60 Kilometer vor der ukrainischen Grenze, sammelt. Am 19. November ist es wieder soweit: Dann zieht es erneut die Massen an die Donnenberger Straße 4-6, denn zwischen 9.30 Uhr und 12.30 Uhr können sie wieder Spenden abgeben, die von dort mit zwei Lkw direkt nach Rumänien gebracht werden.

Kleidung, haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Spielzeug, Schulmaterialien. „Wir brauchen alles“, sagt Schlinghoff. Nur Möbel nehmen zu viel Platz weg, hatte die Erfahrung gezeigt. Im vergangenen Jahr reichten zwei 40-Tonner nicht aus, um die Nevigeser Spenden zu transportieren, so dass ein dritter nachgeordert werden musste. Bei der allerersten Spendenaktionen vor 20 Jahren reichte Schlinghoff noch ein vollbepacktes Auto. In den Jahren danach brach ein 7,5-Tonner mit Spenden in die Ferne auf. „Der ist dann irgendwann liegengeblieben“, erinnert sich die 61-Jährige. Seit vielen Jahren ist ein Lkw nicht mehr genug, um das Caritas-Lagerhaus zu beliefern, von wo aus die Sachen weiterverteilt werden.

Auch Kinder aus Grundschulen und Kitas machen traditionell bei der Aktion mit und packen Weihnachtspakete für die armen Kinder in Satu Mare für die am 6. Nikolaus bereits Bescherung ist. Die Sonnenschule, die evangelische Grundschule, die Awo-Kita Tönisheider Straße und die Kita Maria Frieden machen mit.

„Nach wie vor sind die Verhältnisse ganz schrecklich dort drüben“, schildert Schlinghoff die Situation in der rumänischen Stadt. Sie selbst war im vergangenen Jahr das erste Mal vor Ort und ringt mit sich, ein weiteres Mal die Reise anzutreten. „Ich muss ja damit zurechtkommen, was ich gesehen habe“, sagt die Nevigeserin, die das Erlebte tief beeindruckte. „Dort ist es noch wie in den 50er Jahren“, berichtet sie. Auf den kaputten Straßen fahren Pferdefuhrwerke und mancherorts kommt das Wasser aus einer Pumpe auf der Straße. „Das ist eine unvorstellbare Armut.“ Die Spenden sollen unter anderem an ein Kinderheim, ein Altenheim und den „Senioren-Kindergarten“ gehen, eine Einrichtung, in der rumänische Demenzkranke betreut werden.

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