Rekordeinsatz beim Stadtputz

Der elfte Dreck-weg-Tag war mit mehr als 600 Freiwilligen ein voller Erfolg.

Wülfrath. Obwohl sich die grauen Müllsäcke an der Chemnitzer Straße schon stapeln, finden Sebastian (6), Moritz (6), Max (5) und Katharina (4) immer neuen Abfall in den Büschen. „Ich habe ein riesiges Blech gefunden“, sagt Moritz und klettert den Hang hinter dem Kindergarten „Villa Kunterbunt“ hoch, wo er noch mehr Dreck vermutet.

Wie die vier Kinder haben sich am Samstag 642 weitere Sammler an Straßenzügen, Grünanlagen und Spielplätzen eingefunden, um beim großen Stadtputz mitzumachen. Die Veranstalter von Wülfrath pro, die die Organisation des Dreck-weg-Tages kurzfristig übernommen hatten, waren von der Rekordbilanz begeistert. „Eine tolle Resonanz — der Tag ist super gelaufen“, sagt Organisator Uwe Baxmeyer.

Den Kindern der Villa Kunterbunt, die zum ersten Mal beim Dreck-Weg-Tag mithelfen, macht die Aktion viel Spaß. Und obwohl das Gebiet schon am Freitag teilweise von der Grundschule Ellenbeek gesäubert worden war, findet sich noch immer Kurioses: ein Gummistiefel in Größe 46, meterlange Stromkabel oder Handschuhe — den Kinderaugen bleibt nichts verborgen. Bürgermeisterin Claudia Panke blieben solche Funde im Bereich Schwanenstraße und In den Banden erspart. Der Bereich sei erstaunlich gut in Schuss gewesen, sagt sie, fügt jedoch kopfschüttelnd hinzu: „Am Spielplatz haben wir extrem viele Scherben, Zigarettenkippen und sogar Hygieneartikel gefunden. Das war schon erschreckend.“

Wenige Meter weiter ziehen die Helfer des THW unterdessen bereits den zweiten Feuerlöscher aus dem Krappsteich. Mit einem Schlauchboot paddeln sie Jahr für Jahr beim Dreck-weg-Tag über das Wasser und fischen nach Unrat. Allein zehn Müllbeutel konnten sie diesmal mit leeren Flaschen füllen. „Es war schon mal schlimmer“, sagt Hartmut Bubser, der die Bootsfahrt vom Ufer aus beobachtet: „Wenn man es regelmäßig macht, bringt es was.“

Dies ist auch in Rohdenhaus zu beobachten. „Die Straßen waren erstaunlich sauber“, freut sich der Vorsitzende des Bürgervereins, Alexander Faoro. 40 Rohdenhauser packten im Stadtteil mit an und entrümpelten nebenbei auch noch das Bürgerhaus. „Wir hätten den Stadtputz auch gemacht, wenn Wülfrath pro nicht die Organisation übernommen hätte“, sagt Alexander Faoro: „Aber so ist es natürlich besser.“

Trotzdem hofft er, dass dem Ehrenamt nicht immer mehr übertragen wird: „Unser Eindruck ist, dass die Stadt sich aus ihren Aufgaben zurückzieht und vieles auf Ehrenamtler verlagert wird.“ Beim Stadtputz soll die Hilfe von Wülfrath pro jedoch eine Ausnahme bleiben, sagt Uwe Baxmeyer: „Wir haben das organisatorisch so geregelt, dass die Stadt das wieder machen kann.“ Bürgermeisterin Claudia Panke verspricht Besserung: „Der Dreck-weg-Tag bleibt bestehen und wird auf keinen Fall mehr gefährdet.“

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