Ratingen: Neuer Anlauf für den Ostbahnhof

Die Politik hat das Thema am Mittwoch wieder angeschoben.

Ratingen. Wie geht es weiter mit dem Ostbahnhof? Der Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss hatte gestern das Thema wieder einmal auf der Tagesordnung.

Seit Jahren wird über die mögliche Nutzung des Gebäudes diskutiert, das an sich schmuck ist, dessen bauliche Substanz aber von Jahr zu Jahr maroder wird. Ohne Konzept keine Sanierung, ohne Sanierung keine Nutzung - so ist der Stillstand programmiert.

Mit einem Antrag wollte die Bürger-Union jetzt Schwung in die Sache bringen: Sie wollte beschließen lassen, dass das Bahnhofsgebäude einer "gastronomischen Nutzung" zugeführt werden und der Bürgermeister entsprechende Verhandlungen führen soll.

Die SPD erinnerte stattdessen daran, dass der Stadtrat bereits im Februar 2007 mit großer Mehrheit die Verwaltung mit der Erstellung einer Vorlage beauftragt hat, ob und wie der Ostbahnhof als Jugendkulturzentrum genutzt werden könnte.

Passiert sei bisher nichts. Die Festlegung auf Gastronomie würde den Gedanken des "Kulturbahnhofs" völlig aufgeben. Planungsamtsleiter Michael Hölzle stellte klar, dass der Bahnhof grundlegend saniert werden müsste - mit erheblichen Kosten. Zudem suche die Stadt schon lange Investoren.

Angesichts der immer spärlicher fließenden öffentlichen Mittel werde eine kulturelle Nutzung aber immer unwahrscheinlicher. Nutzungskonzepte seien schon viele diskutiert worden, aber alle nicht finanzierbar.

Gegen die Stimmen der Bürger-Union wurde beschlossen, dass die Verwaltung intensiv nach Investoren suchen und parallel ein Nutzungskonzept mit besonderer Berücksichtigung der Gastronomie erstellen soll.

Dabei seien Referenzobjekte besonders zu berücksichtigen. Außerdem soll sie darstellen, wie der Verfall des Gebäudes gestoppt und das Erscheinungsbild verbessert werden kann. Die BU hätte lieber einen direkten Handlungsauftrag für den Bürgermeister beschlossen. joda

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