Ratingen: Närrische Kirmes eröffnet

Mit einem rauschenden Fest wurden Jürgen I. und Gabriele I. in ihr Amt eingeführt.

Ratingen. "Kunterbunt geht’s rund" - selten passte ein Sessionsmotto so perfekt zum offiziellen Startschuss für die heiße Phase des Karnevals wie am Samstagabend bei der Prinzenkürung in der proppevollen Dumeklemmerhalle: Die närrische Welt als Kirmes - wie ein roter Faden zog sich das durch Bühnenkulissen und Saaldekoration.

Das Prinzenpaar Jürgen I. und Gabriele I. residierte erstmals nicht auf einem Thron, sondern in einer Kirmesbude auf der Bühne. "Damit sie uns nicht stiften gehen", flachste Sitzungspräsident und Moderator Mirco Köstring. Ein kleines Karussell sowie ein "Hau den Lukas" rundeten die Bühnendekoration ab. Im Saal sorgte eine Popcorn-Bude nicht nur für Naschwerk, sondern auch für authentisches Kirmesflair.

"Wir sind überwältigt! Es gibt gar keine richtigen Worte dafür", wandten sich die frisch gebackenen Tollitäten ans Publikum, nachdem JürgenI. und GabrieleI. mit den närrischen Insignien ausstaffiert worden waren.

Das Ratinger Publikum - verständnisvoll und auch dankbar dafür, dass die jecke Zeit jetzt so richtig los geht - empfing seine neuen närrischen Regenten mit viel Applaus.

Den gab es auch für die neue Verfassung, die das Prinzenpaar den Ratingern verordnete - elf Paragraphen sollen jetzt Gesetz sein: Darin wurde der Arkadenhof zum "Hofstaat" des Prinzenpaares ernannt, und jeder Bürger ist fortan verpflichtet, ein Haustier zu halten: eine Luftschlange. Parkscheinautomaten werden mit Kamelle statt Kleingeld gefüttert und der Prinzenorden dient als Dauerparkausweis.

Da ist Bürgermeister Harald Birkenkamp schon fein heraus: Er überreichte die Prinzenkette und bekam im Gegenzug den Orden fürs freie Parken. "Die Vorgänger haben würdige Nachfolger gefunden" freute er sich über die "frischen Gesichter" im Ratinger Karneval, wo man jetzt auch mit Schirmherrin Ulrike Gloyna richtig Gas geben werde.

Die Motorsport-Liebhaberin hatte nach ihrer Einführung ein höchst unterhaltsames Bonbon fürs Publikum bereit: den Auftritt des "Hahnenschreis" - das Männerballett der Funken Rot-Wiss. Wie die wohlgenährten Herren mit weißem Ballettröckchen und Diadem im schütteren Haar über die Bühne schwebten, war einfach grandios.

Begeisterungsstürme erhielten auch die "Backstage Boys und Sweetest Temptation", eine Tanzgruppe aus dem Homberger Feetz-Nachwuchs. Freche Song-Collagen, flotte Tanzeinlagen, Kostümwechsel im Sekundentakt - da hielt es keinen mehr auf seinem Platz. Die Eigengewächse brauchten sich vor den Profis nicht zu verstecken.

Bauchredner Jörg Jara, die Profi-Tanzgarde Fauth Dance Company, Gesangsparodist "Mr. Tomm" und das Musik-Duo "Crazy Cats" heizten bis Mitternacht mit einem rasanten Programm dem Publikum ein. Da wurden alten Hits begeistert mitgesungen und zwischen den Stuhlreihen Sirtaki getanzt. Danach hieß des: "Prinzenpaar zum Anfassen" im Foyer und Tanz bis in die frühen Morgenstunden.

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