Ratingen: Gute Adressen für Gourmets

Freunde der gehobenen Küche haben es in Ratingen gut. Erst recht, wenn morgen das Restaurant im Haus zum Haus neu eröffnet. Sprichwörtlich ausgezeichnet sind auch die Alternativen.

Ratingen. Liebhaber anspruchsvoller Küche haben ab morgen noch mehr Auswahl: Nach mehreren Monaten Umbau und Sanierung eröffnet das Restaurant "Haus zum Haus" in dem bekannten Wahrzeichen mit einem neuen Pächter. Sein Anspruch: Er will aus dem Restaurant in der historischen Wasserburg eine gastronomische Top-Adresse in Ratingen machen.

Das Ambiente ist zumindest schon einmalig. Umgeben von Meter dicken Mauern und uralten Holzbalken bietet das Haus zum Haus eine ganz besondere Atmosphäre. Mehrere hunderttausend Euro haben die Burgherren, das Architektenpaar Christa und Bruno Lambart, in neue Küchentechnik, zeitgemäße Sanitäreinrichtung, maßgeschneiderte Beleuchtung und eine schlicht-moderne Einrichtung investiert.

Für frischen Wind in der Küche sorgen die neuen Pächter Andreas und Stefanie Nutt. "Wir wollen eine gehobene, aber nicht abgehobene Küche", sagt Stefanie Nutt, die gestern der Eröffnung am Freitag noch mit flatternden Nerven entgegensah. Denn ausgerechnet jetzt versagte der Herd in der Showküche, bei der die Gäste dem Koch über die Schulter schauen können, seinen Dienst. Das Problem: Der alte, 80 Zentimeter breite Herd passte nicht durch die schmale Öffnung und musste auseinandergeflext werden, bevor der Ersatzherd montiert werden konnte.

"Eine misslungene Generalprobe für eine erfolgreiche Premiere", scherzte Stefanie Nutt, deren Nerven derzeit nicht geschont werden. So hat eine Versicherung aus Ratingen kurzerhand die offizielle Eröffnung am Freitag von 18 Uhr auf die Mittagszeit vorverlegt: Man komme mit 25 Personen um 12 Uhr, wurde telefonisch mitgeteilt. So etwas kann man nicht ablehnen.

Über mangelndes Interesse können sich die Pächter bisher nicht beklagen. Wer am Muttertag hier essen gehen will, hat kaum noch Chancen. Am Mittwoch steht schon die erste große Hochzeitsgesellschaft ins Haus, weitere Reservierungen reichen schon bis August 2011.

Deutsche und regionale Küche steht bei Koch Andreas Nutt im Mittelpunkt. Die aktuelle Karte bietet ein Sechs-Gänge-Menu, alternativ kann man à la Carte wählen - darunter Köstlichkeiten wie Lammcarée unter Pinienkernkruste mit Rosmarinjus oder als Vorspeise Strammer Max von der Riesengarnele mit Wachtelei.

"Wir wollen, dass man die Karte auch verstehen kann", betont Stefanie Nutt. Außerdem sollen die Kochkünste auch sättigen. "Es gibt nichts Schlimmeres, als hungrig nach Hause zu gehen" - ein Seitenhieb auf besonders raffiniert arrangierte, aber sehr "übersichtliche" Portionen mancher Schlemmertempel.

Verschiedene Kostbarkeiten hält auch die Weinkarte mit über 70 Weinen aus aller Welt parat. Teuerster Tropfen ist ein Tignanello für 120 Euro die Flasche. Es gibt aber auch günstigere Top-Weine.

Das Restaurant "Haus zum Haus" reiht sich in die Reihe von gehobenen Adressen in Ratingen: "Gut Porz" in Lintorf zählt schon länger zu den 500 besten Restaurant in NRW, das Weinrestaurant "Lavanta" bekam jüngst drei Sterne des "Guide Gourmets International Paris". Das Restaurant "Ratingia" heimste bei der Tour de Menu in seiner Preiskategorie auf Anhieb einen dritten Platz ein, auch das "Liebevoll" in der Auermühle überrascht immer wieder mit ausgefallenen Kreationen auf der Speisekarte.

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