Ratingen: Falscher Investmentbänker vor Gericht

Der 35-Jährige soll gutgläubige Anleger betrogen haben.

Düsseldorf/Ratingen. Auf der Anklagebank im Düsseldorfer Amtsgericht sitzt ein 35-jähriger Ratinger. Der elegant gekleidete Mann mit den grau melierten Schläfen soll gutgläubige Anleger betrogen haben. "Ich möchte mich zu den Vorwürfen nicht äußern", sagt er mit sonorer Stimme.

Der Staatsanwalt wirft dem 35-Jährigen folgendes vor: Im Jahr 2004 sollen der Angeklagte sowie bislang unbekannte Mittäter die späteren Geschädigten unaufgefordert angerufen, sich als Investmentbanker ausgegeben und ihnen angeblich lukrative Aktienpakete angeboten haben. Innerhalb weniger Wochen würden die Werte der Aktien um ein Vielfaches steigen, lockten die Täter mit fantastischen Gewinn-Aussichten und stellten sofortige Auszahlungen in Aussicht - alles angeblich ohne irgendein Risiko.

Tatsächlich sollen nie irgendwelche Aktiendepots angelegt worden sein. Trotzdem hielt die Bande ihre Kunden mit gefälschten Jubelmeldungen über angebliche Kurssteigerungen bei der Stange und machte ihnen so den Kauf weiterer Fantasie-Aktien schmackhaft.

In Wahrheit soll das von den Anlegern eingezahlte Geld auf Konten in der Schweiz und bei einer Mönchengladbacher Bank weitergeleitet worden sein, von denen es die Täter abhoben und für sich selbst verwendeten.

Die Fälle von neun geprellten Anlegern, denen ein Gesamtschaden in Höhe von rund 390000Euro entstanden ist, hat die Staatsanwaltschaft zur Grundlage ihrer Anklage gemacht. Es sollen aber deutlich mehr Menschen auf die Betrüger hereingefallen sein, der ganze Schaden wird auf rund 573000 Euro beziffert.

Weil der Angeklagte sich nicht zu der Sache äußern wollte, muss das Gericht eine Reihe von Zeugen hören. Das soll beim nächsten Termin am 27.April geschehen.

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