Ratingen: Ein märchenhafter Advent

Die Theatergruppe „WIR“ inszeniert den Klassiker „Peterchens Mondfahrt“ im Stadttheater mit großem Aufwand.

Ratingen. Einen besseren Start in die Adventszeit kann man sich doch gar nicht vorstellen: Eiskaltes Wetter, ein bisschen Schnee und dann das gelungene Weihnachtsmärchen in Ratinger Stadttheater. Am Samstagnachmittag spielte die Theatergruppe "WIR" den zauberhaften Kinderklassiker "Peterchens Mondfahrt" in einer sanft modernisierten Version.

Wenn die Laienschauspieler der Volkshochschule sich ein Stück aussuchen, dann kann man auch sicher sein, dass es mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wird. Unter der Regie des Mitgründers Jens Billerbeck entstand ein farbenfroher Bilderbogen voller verrückter Einfälle, mit aufwändigen Dekorationen und fantastischen Kostümen, die allesamt von der engagierten Truppe selber erstellt werden.

Die Geschichte von den Geschwistern Peter und Anneliese, die in einer lauen Mainacht von zu Hause ausreißen, um mit dem Maikäfer Sumsemann dessen fehlendes Beinchen zu suchen, dürften die meisten Kinder und vor allem die vielen Eltern im gut besuchten Stadttheater schon gekannt haben.

"Ich kenne das als Film, aber im Theater gefällt es mir besser, weil ich viel näher mit dabei bin", erzählt die neunjährige Laura stolz in der Pause. So nah, dass sie sogar etwas von dem "Schlafsand" des Sandmännchens abbekommen hat.

"Ich fand es toll, als das Bett eine Rakete war und die Kinder damit geflogen sind", erzählt Niko noch immer ganz aufgeregt. Tatsächlich waren es nicht zuletzt diese spannenden Szenen, in denen mit einfachen Mitteln erstaunliche Spezialeffekte eingesetzt wurden, die schließlich ein begeistertes Raunen in den Sitzreihen auslösten.

So manches Kind hielt den Atem an. Das Stück bietet eine gelungene Mischung aus Spannung, Humor und besinnlichen Momenten, und auch kleinere Kinder können der überschaubaren Handlung ohne Probleme folgen.

"Ganz toll, das ist so super, was diese Truppe in ihrer Freizeit auf die Beine stellt", findet Nicole Schilling, die mit ihren beiden Kindern das erste Mal das Weihnachtsmärchen besucht. "Aber ganz sicher nicht das letzte Mal", versichert sie.

Natürlich sind es nicht bloß Effekte, Dekoration und Kostüme, die den Reiz und den einzigartigen Charme ausmachen. Vielmehr begeistern vor allem die engagierten Laiendarsteller, die zum Teil schon seit über 30 Jahren mit dabei sind. Ganze 26 Darsteller machen in diesem Jahr mit. Dazu kommen noch die Helfer hinter den Kulissen.

"Die Mischung macht es. Es kommen ja immer wieder junge Leute dazu, es bleibt also spannend", ist Ulrike Meurer überzeugt. Als stolze Oma kennt sie die Märchenstücke auch fast schon von Anfang an und weiß wovon sie redet. "Früher ging ich mit meinen Kindern hin, jetzt mit meinen Enkeln, das ist einfach Pflicht im Advent!"

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