Ratingen: Ein Festival der Superlative

Zehntausende feierten drei Tage lang mit Musik, Kleinkunst und Straßentheater. „Hot Chocolate“ und Mike Leon Grosch zogen Fans aus der ganzen Republik nach Ratingen.

Ratingen. "Eine Stimmung wie am Mittelmeer ist das hier, kaum zu glauben, dass wir in Ratingen sind!" Ralf Berger (52) war sowohl von der lockeren Atmosphäre in der Innenstadt als auch von den sommerlichen Temperaturen begeistert. Es passte einfach alles bei der Premiere des "Ratingen Festival": bestes Wetter, ein grandioses Programm und ein begeisterungsfähiges Publikum, das zu Zehntausenden die Altstadt bevölkerte.

Mit einem gigantischen Showprogramm hatte die "Ratingen Marketing GmbH" die Innenstadt rund um den Marktplatz für drei Tage in eine Erlebnismeile für Jung und Alt verwandelt. Mit zwölf Bands und Orchestern, sechs Drehorgelensembles und zahlreichen weiteren Showacts von Artistik, Straßentheater über Tanz bis zu Comedy war fast rund um die Uhr etwas los und für jeden Geschmack etwas dabei.

Erster Höhepunkt war am Freitagabend die Band "Fresh Music Live", die mit acht großartigen Stimmen und hervorragend gespielten Coversongs auftrumpften. Und Mike Leon Grosch, der es als "Superstar"-Kandidat zu bundesweitem Ruhm gebracht hat. Er zog vor allem die jüngeren Besucher vor die große Bühne auf dem Marktplatz; so auch die 16-jährige Magdalena Michalczyk aus Viersen, die mit ihren Freundinnen nach Ratingen gekommen war.

"Wegen Mike Leon, natürlich! Aber das Festival gefällt uns auch sonst super", erzählt die Schülerin begeistert. Mitglieder seiner Fan-Clubs waren sogar aus Wien eingeflogen.

Am Samstag wurde dann noch einmal eine Schippe draufgelegt: Straßentheater und Cirkusartistik luden zum Innehalten beim Schlendern und Shoppen in der City ein, besonders gut kam der "Klanggarten" des Künstlers Etienne Favre an. Seine interaktiven Klanginstallationen aus Holz- und Metallrädern, die mit allerlei ungewöhnlichen Utensilien wie Bratpfannen, Plastikstiefeln oder Kronkorken behängt waren, sammelten sich häufig größere Gruppen von Besuchern.

Als erwarteter Kracher erwies sich Funk- und Discolegende "Hot Chocolate", die am Abend den übervollen Marktplatz in eine riesige Freiluftdisco verwandelten. Mit ihren alten Tophits von "You sexy thing", "Emma", "Everyone’s a winner" bis "So you win again" brachte Hot Chocolate die Menge zum Tanzen und sparte auch nicht mit Komplimenten: "Ratingen is the most beautiful city! We are so happy to be here", rief Sänger Greg Bannis den begeistert jubelnden Zuhörern zu. Ohne mehrere Zugaben, eine davon mit Unterstützung der Videoclip-Tänzerinnen der Tanzschule am Wall, durften die einstigen Discokönige nicht von der Bühne.

Wer es etwas ruhiger mochte, kam auf dem Platz vor dem alten Steinhaus mit entspanntem Latin-Jazz von "La Cubana", Cocktails und Karibikfeeling auf seine Kosten. "Das ist hier fast wie im Urlaub!", freute sich Antje Maurer (24), die es sich in der "Havana Club-Lounge" gemütlich gemacht hatte. "Also, wenn die so ’was öfter machen, komme ich gerne wieder!"

Auch am Sonntag platzte die Innenstadt aus allen Nähten. Zur musikalischen Unterhaltung wurden unter anderem das Jugendblasorchester der Musikschule, aber auch die Jazzer von Down Town Six aufgeboten.

Dem Festival angemessen war auch das kulinarische Angebot, das die Ratinger Gastronomiebetriebe parat hielten: handfeste Kost von Grillwurst, griechischen Spießen und Steaks über Chinapfanne bis zu brasilianischen Spezialitäten, aber auch französische Crêpes. Mehrere Weinhäuser lieferten dazu den passenden guten Tropfen.

Premiere feierte übrigens auch der Verkauf des "Dumeklemmer-Kaffees", den eine Kettwiger Rösterei erstmals zum Festival anbot - eine exklusive Mischung handgerösteter Bohnen.

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