Ratingen: Ehrenamt - Freiwillige sind unverzichtbar

Die Stadt lädt als Anerkennung zum Danke-Abend. Auf der „Meile“ stellen sich die Vereine vor.

"Willst Du froh und glücklich leben, lass’ kein Ehrenamt Dir geben! Willst Du nicht zu früh ins Grab, lehne jedes Amt gleich ab. . ."

Ratingen. Über diese Gedichtzeilen, die Wilhelm Busch zugeschrieben werden, können gerade die rund 23 000 Ehrenamtler in Ratingen herzlich lachen. Sie wissen, dass ein Fünkchen Wahrheit darin steckt, sie wissen aber auch, warum sie ihre Freizeit, Nerven und oft auch Geld für andere investieren. "Es ist eine sinnvolle Ergänzung und ein Ausgleich zum Berufsalltag. Es macht Freud und gibt ein gutes Gefühl."

Ohne Ehrenamtliche läuft gar nichts: Im sozialen, sportlichen oder kulturellen Bereich würde alles brach liegen, wenn es nicht die vielen freiwilligen Helfer in den Vereinen, Verbänden, Kirchen und Initiativen gäbe. Rund 450 Organisationen mit ehrenamtlich Aktiven gibt es in Ratingen. Für sie wird zum zweiten Mal ab Freitag die "Woche des bürgerschaftlichen Engagements" begangen.

Mit einem Danke-Abend will sich am Freitag die Stadt erkenntlich zeigen. WDR-Moderator Bernd Müller führt ab 18 Uhr im Freizeithaus West am Berliner Platz (natürlich ehrenamtlich) durch das bunte Programm mit Unterhaltung und Information, Essen und Trinken. Dabei soll auch das Ehrenamt von vielen Seiten unterhaltsam beleuchtet werden. Da natürlich nicht alle 23 000 ehrenamtlichen Kräfte daran teilnehmen können, konnten die Vereine bis zu drei Delegierte benennen.

Aus Raßloffs Sicht ist das Ehrenamt auch ein Stück Lebenshilfe. "Ich kenne viele, die in den Vorruhestand gehen und erst einmal sagen: Jetzt kann ich mich um meinen Garten kümmern. Aber nach drei Wochen ist der Garten aufgeräumt - und nun?" Wer dann keine sinnvolle und erfüllende Aufgabe hat, falle schnell in ein tiefes Loch. "Dabei könnten die Fähigkeiten, die jeder hat, noch anderswo hilfreich eingebracht werden." Inzwischen gebe es sogar gezielte Angebote, die das Zuarbeiten auf den Ruhestand erleichtern sollen. Raßloffs Tipp: "Mal bei der Freiwilligenbörse vorbeischauen!"

Aktionsnachmittag Am Freitag (ab 16 Uhr) zeigen auf dem Berliner Platz Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Technisches Hilfswerk und DLRG bei einer gemeinsamen Präsentation zum Thema Sicherheit, was sie drauf haben: Die Feuerwehr veranstaltet eine Fahrzeug- und Geräteshow, stellt einen mobilen Behandlungsplatz wie in einem Katastrophenfall auf. Es wird die Rettung eines Verschütteten nach einem Gebäudeeinsturz simuliert. Das THW stellt seine Rettungshundestaffel vor und bietet einen Radlader zum Selbstfahren an. Die Malteser werden an 30 Dummies eine Herz-Lungen-Wiederbelebung demonstrieren.

Meile des Ehrenamtes Am Samstag findet dann auf dem Marktplatz und auf der Oberstraße von 10 bis 14 Uhr die "Meile des Ehrenamtes" statt. Knapp 30 Vereine und andere Organisationen präsentieren sich an Ständen und stellen ihr Arbeit vor: von der Awo und dem BUND über die Diakonie und die Hospizbewegung bis hin zur Demenzinitiative, Rumänienhilfe, Freiwilligenbörse oder Lebenshilfe. Die erste "Meile" vor einem Jahr ist den Veranstaltern noch in bester Erinnerung: Das Interesse der Bürgerschaft war so groß, dass manchmal alle Informations- und Gesprächswünsche nicht befriedigt werden konnten

Ratingen. Einstimmig beschloss der Hauptausschuss in nichtöffentlicher Sitzung, dass René Schubert (34) neuer Chef der hauptamtlichen Feuerwehr wird. Als Dienstbeginn ist der 1. Oktober angepeilt. Nach Anhörung der Freiwilligen Feuerwehr kann Schubert im Frühjahr auch zum Wehrführer ernannt werden. Dem Vernehmen nach will Schubert mit seiner Frau bald nach Ratingen umziehen.

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