Ratingen: Anwohner fürchten Raser

Bürger fordern Zebrastreifen und Markierungen auf der Bruchstraße und Auf der Aue.

Ratingen. Autos, die einfach viel zu schnell fahren, falsch parken oder die Gehwege blockieren - das ist oft die Situation in Ratingen Ost an den Straßen Auf der Aue und Bruchstraße. Besonders wenn das Wetter schön ist und viele aus anderen Städten zur Auermühle wollen, ist auf den Straßen mächtig was los.

Den Anwohnern vor Ort ist das ein Graus. "Und sie haben Angst, dass ihnen etwas passiert. Besonders die Bewohnern des Altenheims und die Eltern, deren Kinder zu den Grundschulen vor Ort gehen", sagt Roland Siebeck.

Siebeck, der selber in der Straße Auf der Aue wohnt, ist als sachkundiger Bürger der CDU von den Menschen im Stadtteil angesprochen worden, ob nicht etwas getan werden kann, besonders gegen die Raser, die sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten.

Vor Ort herrscht Tempo 30. "Doch die Schilder, die darauf hinweisen, werden nicht so genau wahrgenommen", sagt Siebeck. "Und gerade die, die nicht aus der Stadt kommen und dort entlangfahren, wissen nicht, dass dort eine verkehrsberuhigte Zone ist."

Siebecks Vorschlag, damit sich die Situation vor Ort bessert, ist die Einrichtung neuer Zebrastreifens auf beiden Straßen. Außerdem ist er dafür, dass Auf der Aue zusätzlich zum Zebrasteifen ein Piktogramm aufgetragen wird - eine weiße Markierung auf der Fahrbahn. "So haben die Autofahrer ein Signal, dass sie hier vorsichtiger fahren müssen." Auch die Polizei, zu der er Kontakt aufgenommen habe, sei für ein solches Piktogramm.

Polizeichef Elmar Hörster bestätigt das: "Das ist immer gut, weil ja niemand blind durch die Gegend fährt. Als zusätzlicher Hinweis für die Autopfahrer ist das sicherlich sinnvoll", sagt er, bemerkt aber kritisch: "Ob so ein Piktogramm aufgetragen wird, ist fraglich. Die Stadt lehnt diese in der Regel ab."

Auf die Frage, ob es denn schon häufig zu Einsätzen in den Straßen gekommen ist, antwortet der Polizeichef: "Diese Straßen sind kein Unfallschwerpunkt." Die Raserei hielte sich auch in Grenzen.

Bei Geschwindigkeitmessungen beispielsweise hätten die Kollegen innerhalb von zwei Stunden 15 Verstöße gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung festgestellt. In der Regel seien diese Autofahrer 45 Kilometer pro Stunde gefahren. "Der Schnellste fuhr 52 Kilometer pro Stunde."

Seitens der Stadt stuft die Leiterin des Straßenverkehrsamts, Claudia Stüber, die Lage an den Straßen Auf der Aue und Bruchstraße für "nicht sonderlich gefährlich ein". Dort habe sich in der Vergangenheit schon einiges getan. "Auf beiden Straßen haben wir eine Tempo 30-Zone eingerichtet, obwohl die Buslinien dort fahren", sagt Stüber.

Normalerweise würde dies nicht gemacht werden. Zum Thema Piktogramm sagt sie: "Wir sind seitens des Gesetzgebers angehalten, die Verkehrsschilder zu reduzieren. Da macht es keinen Sinn, diese wieder auf die Fahrbahn in Form von Piktogrammen aufzubringen", erklärt sie.

Auch die Installierung eines Zebrastreifens an der Bruchstraße sieht die kritisch. "Sie sind umstritten. Manche Kinder werden dadurch geradezu verleitet, einfach über die Straße zu rennen, statt zu gucken, ob ein Auto kommt."

Eine Stellungsnahme zur Gefahrensituation an der Bruchstraße war am Dienstag seitens der Grundschulen nicht zu bekommen, weil niemand erreichbar war.

Auch der Heimleiter im Haus Salem, Frank Hohl, konnte am Dienstag keine Aussage darüber machen, inwieweit die Bewohner von Autofahrern gefährdet werden.

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