Ratingen: Aktion "Offene Gartenpforte" zeigt einen Hauch Japan im Eckamp

Ihren kleinen Garten an der Eckampstraße haben Ute und Georg König in eine grüne Oase verwandelt. Am Samstag kann es auch besichtigt werden.

Ratingen. Das Idyll liegt im Verborgenen, von außen uneinsehbar hinter einer vier Meter hohen Thuja-Hecke. Knapp 300 Quadratmeter groß ist das grüne Paradies von Ute und Georg König an der Eckampstraße 5. Und wer vor dem fast 100 Jahre alten Siedlungshäuschen steht, vermutet auf seiner Rückseite kaum einen so schmucken und facettenreichen Garten, wie er am Samstag anlässlich der Aktion "Offene Gartenpforte" auch von den Königs den Besuchern präsentiert wird.

"Japanisch angehaucht", nennt Georg König das gärtnerische Sammelsurium aus verschiedenen Ebenen, sich schlängelnden Wegen, Treppen, einer Brücke, einem großen Teich mit Bachlauf, einem Wasserspiel, kunstvoll beschnittenen Bäumen und üppigen Blumenrabatten. "Bei einem echten japanischen Garten muss man sich für eine der vielen Richtungen entscheiden und sich sehr intensiv damit beschäftigen", erklärt König, der auch beruflich mit Gärten zu tun hat: Er ist Garten- und Landschaftsbaumeister.

Ursprünglich lag hinter dem Haus nur eine Standard-Rasenfläche, gesäumt von Blumenbeeten - wie in hunderten anderer Hausgärten eben. Als dort einmal das Gras kniehoch stand, weil er keine Zeit zum Mähen hatte, und seine Frau bei Nachbarn den Rasenmäher ausleihen musste, fiel die Entscheidung: Der Rasen muss weg.

Das war vor ungefähr 20 Jahren. Eine Skizze auf einem Blatt Papier - mehr Planung wollten die Königs damals nicht. Alles sollte sich entwickeln. Nur eins musste sein: ein Teich, ein richtig großer, nicht so eine knöcheltiefe Pfütze. Georg König griff zum Spaten - nicht einmal ein Minibagger wäre in den Garten zu transportieren gewesen - und schachtete die Grube aus. Heute ist der Teich der Mittelpunkt des Gartens. Eine leicht gewölbte Holzbrücke spannt sich über den Ausläufer das Gewässers, wo ein kurzer Bachlauf mündet. Ein schmaler Weg mit Granitpflaster schlängelt sich am Teichrand entlang. Auf jedem Meter bleibt der Blick an einem irgendeinem Detail hängen: Hier eine kleine Eisenskulptur, dort eine im Sonnenlicht blinkende Dekokugel. Ein leise klingelndes Windspiel zieht die Aufmerksamkeit auf sich, dann schwirrt eine leuchtend blaue Libelle über die Seerosen. "Wenn die weiß blühen, hat man von hier aus einen Blick wie auf dem berühmten Monet-Bild", lacht Georg König. In einer Ecke verbreitet eine japanische Steinlaterne verbreitet einen Hauch von Fernost, sie steht passend vor dem Bambus, den eine Wurzelsperre daran hindert, den ganzen Garten in Beschlag zu nehmen. Neben der Terrasse plätschert ein zweites Wasserspiel: Über alte, steinerne Futtertröge von einem Bauernhof sucht sich das Wasser seinen Weg.

Zwei Jahre hat es gedauert, bis der Garten in seiner heutigen Form angelegt war. "Zu tun ist auch jetzt immer etwas", erklären Ute und Georg König. Neben der normalen Hege und Pflege müssen besonders die Bäume und Sträucher im Zaum gehalten und in Form gebracht werden. So bekommt die Kiefer nicht nur einen jährlichen Astschnitt, um sie auf ihrer aktuellen Höhe von fünf Metern zu halten, sondern auch eine formgebende Behandlung. Gleiches gilt für die Zwergkiefer und verschiedenen Ahornarten. Auch die beiden mächtigen Eiben müssen aufwändig in ihrer Kugel- und Pyramidenform gehalten werden. Der Zeitaufwand? "Wie es eben passt", sagt Georg König. Am Samstag bleibt jedenfalls die Gartenschere im Keller, wenn Ute und Georg König den Besuchern ihr grünes Paradies zeigen wollen.

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