Polizeistatistik: Velbert ist sicherer als gefühlt

Relativ wenig Straftaten bei hoher Aufklärungsquote.

Velbert. In Velbert lebt es sich sicherer, als viele Bürger es empfinden. Das jedenfalls besagt die Kriminalitätsstatistik 2007, die jetzt von Ulrich Laaser, Leiter der Velberter Polizeiwache, und Kriminalhauptkommissar Jörg Feistner vorgestellt wurde.

Danach liegt die Zahl der registrierten Delikte mit 5197 - genau zehn weniger als 2006 - weiterhin auf relativ niedrigem Niveau. Lediglich in den sehr viel kleineren Städten des Kreises wie Haan oder Heiligenhaus werden Bürger noch seltener Opfer einer Straftat, sagte Feistner. Außerdem sei die Aufklärungsquote mit 54,7 Prozent (plus 2,2 Prozent gegenüber 2006) die höchste im gesamten Kreis.

Dennoch gebe es weiterhin so genannte Angsträume, wie beispielsweise den Busbahnhof in Neviges oder den Froweinplatz in Langenberg. Zwar gebe es dort objektiv kaum Straftaten, die Polizei zeige aber verstärkt Präsenz, erklärte Laaser. Vor allem Ansammlungen von Jugendlichen würden oft als bedrohlich empfunden - ob diese nun etwas anstellten oder nicht.

Trotz rückläufiger Tendenz ist der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren jedoch mit 28,8Prozent (bei 21,5 Prozent Bevölkerungsanteil dieser Altersgruppe) immer noch sehr hoch. Besonders gilt dies für Gewaltdelikte. So waren bei angezeigten Körperverletzungen von 256 Tatverdächtigen 125 jünger als 21, bei der Straßenkriminalität (Raub sowie Diebstahl oder Sachbeschädigung an Pkw) wurden 175 jugendliche Verdächtige registriert. Insgesamt sind die Gewaltdelikte in Velbert 2007 aber von 225 auf 179 Fälle, die Zahl der schweren Körperverletzungen sank sogar um gut 25Prozent.

Einen leichten Anstieg gab es bei der Straßenkriminalität, hier vor allem beim Klau von Navigationsgeräten. Während die fest eingebauten "Navis" Domäne meist osteuropäischer Tätergruppen sind, werden örtliche Diebe, die selten mehr als zehn Sekunden für die Tat benötigen, durch zurückgelassene mobile Geräte gelockt. Um fast ein Drittel sank die Zahl der Wohnungseinbrüche, während die Einbruchsversuche deutlich zunahmen - ein Indiz für bessere Sicherungen.

Einsätze: NebenStreifenfahrten und anderen Einsätzen rückte die Polizei in Velbert imvergangenen Jahr 18704 mal auf Anforderung durch den Bürger aus - 799mal weniger als in 2006. Spitzenreiter war der Monat März mit über 1700Einsätzen, während im September nur insgesamt 1400 Ausfahrtenregistriert wurden.

Ungeklärte Fälle: Ungeklärt blieb im vergangenen Jahr der Mordan der Velberterin Claudia Knapp. Und auch die bewaffneten Räuber, dieEnde November an der Sparkassen-Hauptstelle Friedrichstraße einenGeldtransport überfielen, sind noch nicht gefasst.

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