Politik lehnt Überweg vor dem Anger-Markt vorerst ab

Es soll bis zum Ende des Umbaus in der Innenstadt alles beim Alten bleiben. Zwölf Parkplätze wären durch einen Test weggefallen.

Politik lehnt Überweg vor dem Anger-Markt vorerst ab
Foto: neuk

Wülfrath. Der angedachte Zebrastreifen vor dem Anger-Markt hat bei den Fraktionen kaum noch Fans. Besonders nicht, nachdem die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Ordnungsausschusses noch einmal alle Vorbehalte gegen eine neue Überwegs-Lösung im Bereich zwischen Diek und Wiedenhofer Straße offengelegt hat. Am Ende war sich der Fachausschuss einig: Das Thema Zebrastreifen soll erst wieder diskutiert werden, wenn der Umbau in der Innenstadt rund um Diek und Goethestraße abgeschlossen ist — also nicht vor 2018.

Zur Ausgangslage: Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, nach einer Unterschriftensammlung der Senioren-Union, testweise einen Fußgängerüberweg vor dem Anger-Markt einzurichten. Um der Straßenverkehrsordnung gerecht zu werden, müsste in der Konsequenz der bestehende Überweg in Höhe der Schulstraße verschwinden. Ein zweiter Überweg sollte dafür in Höhe der Wiedenhofer Straße entstehen, um Bewohnern des Altenheimes eine direkte Querungsmöglichkeit über die Goethestraße zu ermöglichen. Dies wird seit langem vom Seniorenrat gefordert. Doch: Dieses Maßnahmen-Paket hat seine Tücken. So viele, dass die Verwaltung selbst ihren Beschlussvorschlag lieber nicht umgesetzt sehen wollte.

„Das ist keine Wunschvorstellung der Verwaltung“, stellte Kämmerer Rainer Ritsche klar. Der Vorschlag sei nur gemacht worden, weil offenbar der Wunsch in der Bevölkerung besteht und die Fraktionen in der Sommersitzung des Ordnungsausschusses einen Prüfantrag mit verschiedenen Varianten an die Verwaltung gestellt hatten. Die Stadt sei aber weiterhin der Auffassung, so Ritsche: „Wenn wir alles so lassen, wie es ist. Geht das auch.“

Die Fraktionen machten zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass ihnen der geplante Testversuch behagt. In der Sitzung gab dann auch noch Ordnungsamtschef Sebastian Schorn der Maßnahme mit einer einfachen Zahl den Todesstoß. Rund zwölf Parkplätze würde nach seiner Recherche ein Überweg in Höhe der Hirsch-Apotheke kosten. Da schaltete sich dann auch Bürgermeisterin Claudia Panke ein. Sie erinnerte an die Diskussionen um jeden einzelnen Parkplatz im Zusammenhang mit dem Umbau der Wilhelmstraße: „Und jetzt sollen zwölf weg?“ Sie bat die Politik, darum, „mit Fingerspitzengefühl“ zu entscheiden.

Hinzu kommt: Das Ordnungsamt sieht Konflikte mit der nahen Bushaltestelle. In den Fußgängerüberweg hineinragende Busse seien eine mögliche Gefahrenquelle.

„Große Probleme“ hatte die SPD-Fraktion wohl bereits mit dem Verwaltungsvorschlag, bevor überhaupt von einem Wegfall der Parkplätze die Rede war, teilte Bettina Molitor mit. Selbst Senioren-Union-Vorsitzender Walter Brühland zeigte sich einverstanden, das Thema zunächst einmal zwei Jahre ruhen zu lassen. Auch Ausschussvorsitzender André Herbes (Wülfrather Gruppe) sagte: „Ich könnte gut mit einem Schieben leben.“

Aus Sicht der Beteiligten gibt es für den Test, der 12 000 Euro kosten sollte, auch keinen akuten Handlungsbedarf. Obwohl die Stelle in den Köpfen der Wülfrather als Gefahrenstelle zählt, ist die Goethestraße dort laut Ordnungsamtschef Schorn kein Unfallschwerpunkt: „Uns sind keine Vorfälle bekannt.“

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