Planungsamt beklagt Personalmangel

Droht ein Stillstand? Laut dem Technischen Dezernenten Martin Barnat mussten viele Bauprojekte zurückgestellt werden.

Planungsamt beklagt Personalmangel
Foto: Simba

Wülfrath. Die jüngste Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) hatte der Technische Dezernent, Martin Barnat, genutzt, um das Gremium auf den aktuellen Personalmangel in seinem Ressort hinzuweisen. Der Abgang von Planungsamtsleiterin Nina Bettzieche Ende 2017 konnte noch nicht kompensiert werden, die Stelle ist ausgeschrieben, aber noch nicht neu besetzt.

Martin Barnat, Technischer Dezernent, über die lange Liste der zurückgestellten Projekte

Zur Veranschaulichung hatte der Technische Dezernent deswegen zurückgestellte Projekte in einer langen Liste dargestellt. Im Programm der Planer sind in diesem Jahr nur die Quartiersentwicklung Halfmannstraße/Havemannstraße sowie die Fortführung des Stadtentwicklungsprogramms (Step). Dafür wurde Fördergeld eingeworben, damit besteht höchste Priorität. Das war es dann aber auch. „Das Programm zeigt eher, was nicht geht“, sagte Martin Barnat.

Von einem drohenden Stillstand sprach Reiner Heinz von der Wülfrather Gruppe. Ihm liegt nicht zuletzt die Bebauung am Sportplatz Düssel am Herzen — ein Projekt, das weiter in der Warteschleife hängt (die WZ berichtete). Reiner Heinz regte an, sich Gedanken zu machen, ob nicht temporär Personal zusätzlich eingestellt werden könnte, um des Planungsstaus Herr zu werden. Der CDU-Fraktionsvorsitzende, Axel Effert, wiederum sagte, dass im vergangenen Jahr eine zusätzliche Stelle im Planungsamt geschaffen wurde. Wenn die Stelle von Nina Bettzieche wieder besetzt sei, habe das Amt mehr Mitarbeiter als vorher. Sollte dann immer noch ein Planungsstau herrschen, so solle man darüber nachdenken, Aufgaben an Externe zu vergeben.

AWS-Ausschussvorsitzender Axel C. Welp (SPD) betonte, dass eine Verlagerung der Aufgaben genauso viel Arbeit mache. Auch Axel C. Welp sieht in einer funktionierenden Planung eine der Hauptaufgaben der Stadtverwaltung: „Planung ist Geldvermehrung.“ Außerdem sei sie ein wichtiger Beitrag das Vermögen der Stadt zu sichern und zu vermehren, hatte der AWS-Ausschussvorsitzende bereits nach der Klausurtagung der Sozialdemokraten in Sachen Haushalt 2018 betont.

Unter den zurückgestellten Projekten befindet sich auch der „Bebauungsplan Dienstleistungszentrum“. „Vor einem Jahr wurde angedacht, auf dem Gelände neben dem Rathaus, das der Gemeinnützigen Wohnungsbaugestellschaft gehört, hochwertige Wohnbebauung zu schaffen“, sagte der Technische Dezernent. Die Pläne sind zwar nicht gänzlich vom Tisch, aber in absehbarer Zukunft ist eine Realisierung eher unwahrscheinlich.

Noch nicht einmal auf die Liste hat es ein ehemaliges Prestige-Projekt gebracht. Auf dem insgesamt 3100 Quadratmeter großen Areal am Düsseler Tor neben dem Hundertwasser-Kindergarten sollten drei drei- und viergeschossige Mehrfamilienhäuser mit 23 Wohnungen entstehen, darunter neun Eigentumswohnungen und 14, die vermietet werden sollten. Die Bebauung ist in weite Ferne gerückt.

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