Neviges: Die neue Generation Golf

Die Regenbogenschule bietet in Kooperation mit dem Golf-Club Bergisch Land eine Golf-AG an.

Neviges. Das Gras fliegt durch die Luft, Bälle kreuzen orientierungslos die Flugbahnen. Doch die Anfangsschwierigkeiten ändern nichts an der Motivation der 16 Kinder der Regenbogenschule, die gerade ihr erstes Golftraining erleben. „Minigolf macht Spaß, und ich habe mir gedacht, Golf bestimmt auch“ sagt Florian Schulz (9) und schwingt begeistert seinen Schläger.

Im Rahmen des Projekts „Abschlag Schule“, das der Deutsche Golf Verband (DGV) ins Leben gerufen hat, kooperiert die Nevigeser Grundschule mit dem Golf-Club Bergisch Land. Bis zu den Sommerferien werden die Viertklässler einmal in der Woche von einem professionellen Trainer die Grundbegriffe des Golfspiels erlernen.

Die Idee, eine schwungvolle Abwechslung in den Stundenplan zu bringen, fand in der Regenbogenschule eine gute Resonanz. „Insgesamt wollten 33 Kinder an der Golf-AG teilnehmen, doch diese Menge kann ein Trainer alleine nicht bewältigen“ sagt Sportlehrerin Cornelia Fischer, die die Kinder bei ihren Trainingsstunden begleitet. Alternativ wird in der Schule eine Fußball-AG angeboten.

Golf fördert die Konzentrations-und Koordinationsfähigkeit, außerdem bewegen sich die Spieler an der frischen Luft — dies war ausschlaggebend für Brigitte Marks, Leiterin der Regenbogenschule, die AG ins Leben zu rufen. Trainer Dominik Müller möchte durch das Projekt den Kindern den Sport schmackhaft machen. „Für viele Leute ist Golf der Sport der Reichen und Alten. Wir wollen zeigen, dass das nicht so ist.“ Im Hintergrund stehe aber natürlich auch die Jugendförderung.

Während des langen Marschs zur „Driving Range“, dem Hauptübungsgelände, gibt Dominik Müller seinen Schützlingen erst einmal eine kleine Einführung in die Golf-Welt. Dann wärmen sich die Kinder durch ein einfaches Ballspiel auf. Spielerisch vermittelt der Trainer erste Grundkenntnisse, wie etwa die Schlägerhaltung, bevor die aufgeregten Kinder sich zum Abschlag aufstellen. Mit Ballkörben und speziellen Kinderschlägern bewaffnet, die der Golf-Club zur Verfügung stellt, geht es los — und schon sausen die ersten Bälle durch die Luft.

Zwar fliegen sie zunächst keine fünf Meter weit, doch das hindert die Kinder nicht daran, es weiter zu probieren. „Es motiviert mich, wenn ich den Ball weit schlage. Dann möchte ich es immer ein Stückchen weiter schaffen“, sagt die neunjährige Leandra Henschke mit einem Strahlen im Gesicht und legt sich den nächsten Ball auf den Abschlagpunkt. „Martin Kaymer hat ja auch erst mit zehn Jahren angefangen zu spielen“, weiß Paul Kick (9) über den aktuellen Weltranglisten-Ersten aus Mettmann gut Bescheid.

Viel zu schnell ist das erste Training vorbei. Es endet nicht nur mit roten Wangen und strahlenden Gesichtern, sondern auch mit der Erkenntnis: Golf ist tatsächlich ein richtiger Sport und durchaus anstrengend.

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