Neviges: Atelier-Eröffnung

Die Nevigeserin Gitta Susann Vogel (61) malt seit ihrer Kindheit. Am Wochenende öffnet sie die Pforten ihres Ateliers.

Neviges. Mitten im schönen Deilbachtal küsst sie die Muse. Umgeben von blühenden Blumen und duftenden Feldern, bleibt ihr Blick an einzelnen Blüten und einsam stehenden Bäumen hängen oder verliert sich irgendwo in der Ferne. Der Blick aus dem gemütlichen Künstleratelier verspricht viel, füllt nur zu gerne leere Leinwände.

Gitta Susann Vogel lässt sich am liebsten von ihrem Heimatort inspirieren. Die 61-jährige Velberterin ist Künstlerin durch und durch. Seit ihrer Kindheit verpflichtete sie sich Pinsel und Leinwand. Leidenschaft und, ja, vielleicht auch ein bisschen Besessenheit, verrät sie, braucht es, um dieser Kunst so lange treu zu bleiben. "Die Liebe ist von Anfang an da. Die Geduld kommt mit der Zeit."

Geboren auf der Ostseeinsel Fehmarn, begann sie schon mit fünf Jahren, alles in Bildern festzuhalten, was ihr begegnete. Mit sechs Jahren zog sie nach Wuppertal. Dort widmete sie sich weiter mit Leidenschaft der Malerei, besuchte Abendkurse an der Werkkunstschule Wuppertal und absolvierte ein Gaststudium an der Universität Wuppertal im Fach Design-Naturstudien-Aktzeichnen.

Seit 16 Jahren lebt Gitta Susann Vogel, Mutter von zwei Kindern (30 und 33 Jahre) nun zusammen mit ihrem Mann in dem romantischen Haus im Deilbachtal. Seit 1997 ist sie an der Volkshochschule Wuppertal als Dozentin für Porträtzeichnen und Pastellmalerei beschäftigt.

Zahlreiche Kurse, Fortbildungen und tausende Leinwände später: Fast jeder Meter ihrer Wände ist mit wunderschönen. tiefsinnigen und ausdrucksstarken Bildern behangen. Jedes ein Erinnerungsstück an einen besonderen Ort oder eine besondere Person.

Mit einem Rucksack voll mit Pinseln, Skizzenblöcken und einem Malhocker reist die 61-Jährige durch die Welt. "Ich möchte jeden schönen Moment festhalten", erklärt sie. Sei es ein junges italienisches Pärchen in den Gassen Venedigs oder eine schwere alte Holztür umrankt mit Efeu auf Elba.

Jährlich bietet Gitta Susann Vogel neben ihren zweimal in der Woche stattfindenden Atelierkursen Sommerkurse auf Mallorca, Elba, in Bad Sooden-Allendorf oder in der Toskana an.

"Meine schönste Zeit hatte ich vergangenes Jahr in Venedig. Ich war alleine dort und lebte ganz für die Malerei", schwärmt sie. Verschnörkelte Balkons, von der Zeit gezeichnete Gondeln, einzelne spontan herausgezogene Menschen erzählen nun ihre eigene Geschichte in einem dicken Notizbuch, das die Künstlerin ihr "Tagebuch" nennt.

Ob Öl, Acryl oder Aquarell - Gitta Susann Vogel benutzt hauptsächlich mediterrane, helle Farben, die Konturen sind meist zu erkennen: "Ich gehe nicht ins Abstrakte. Dafür sind mir die Zeichnungen an sich viel zu wichtig!" Viele ihrer Kunstwerke hängen in Galerien oder Ausstellungen. Einige bleiben jedoch für immer in dem Haus im Deilbachtal. "Von manchen kann ich mich einfach nicht trennen."

Am Samstag und Sonntag vertritt sie mit 119 anderen Künstlerinnen und Künstlern ihre Farben bei den "Tatorten", den offenen Ateliers im Neanderland.

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