SPD-Planungsspaziergang zur Zukunft von Schloss Hardenberg „Neun Millionen reichen nicht“

Der VelberterSPD-Vorsitzende Volker Münchow informierte bei einem Spaziergang über Ideen und Planungen rund um das Schloss Hardenberg.

SPD-Planungsspaziergang zur Zukunft von Schloss Hardenberg: „Neun Millionen reichen nicht“
Foto: Ulrich Bangert

Neviges. „Ich hoffe, wenn wir uns in zwei Jahren hier wiedersehen, das wir dann feststellen können, dass sich hier was ändert.“ So verabschiedete Volker Münchow die Teilnehmer des Planungsspaziergangs, mit dem das SPD-Sommerprogramm in Velbert endete.

Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende und stellvertretende Bürgermeister ging nur kurz auf die Geschichte ein, er hatte vielmehr die Zukunft des historischen Ensembles im Blick. So gelang es Volker Münchow in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter 4,8 Millionen Euro Fördergelder aus dem Bundeshaushalt für die Sanierung des Hardenbergschlosses aufzutreiben, allerdings muss dieselbe Summe die Stadt Velbert dazugeben.

„Neun Millionen hört sich viel an, es wird aber nicht reichen, um all das machen zu können, was wir wollen“, holte der erfahrene Kommunalpolitiker seine Zuhörer auf den Boden der Tatsachen zurück.

„Ein Museum ist nicht das, was wir wollen, denn es gibt große Folgekosten. Im weitesten Sinne soll es etwas mit Kindern und Jugendlichen sein, schon wegen der großen Außenanlagen.“

Münchow verwies auf die Renovierungen des Herrenhauses in den 70er Jahren. „Leider nicht sehr fachmännisch. Wenn sie durch die Fenster sehen, entdecken sie Verbaue, damit die Decke nicht einstürzt. Die denkmalschutzgemäße Sanierung wird teuer, das braucht Spezialhandwerker.“

Die Kasematten sind saniert und begehbar, bis auf einen Teil, der zum Schutz der Fledermäuse gesperrt bleibt. „In die Mauern kann weiterhin von oben Wasser eindringen, warum, kann ich nicht erklären, da müssen wir uns auf die Ingenieure und Forscher verlassen“, erklärte Volker Münchow.

Für den Schlossteich gibt es die Idee, dessen Wasserstand ein bisschen zu erhöhen, um die Uferbereiche besser nutzen zu können. „Das benachbarte Regenrückhalten wollten wir in den Schlosspark einbeziehen, aber der Ruhrverband sieht das kritisch.“

Es gab mal noch viel mehr Wasser am Schloss, darauf verweist auch die Existenz des Mühlengebäudes, dessen Nutzung umstritten ist. „Einige wollen es abreißen, andere schlagen eine gastronomische Nutzung vor, das gäbe einen tollen Biergarten. Eine Idee wäre, dort eine Brauerei auf Volkshochschulbasis einzurichten, wo es einen gelegentlichen Ausschank gibt. Auf jeden Fall gehört das Gebäude zum Schlossensemble.“

Zwischen Vorburg und Bahnlinie, praktisch gegenüber des Minigolfplatzes („Der bringt ein bisschen Leben hier rein“) wäre eine Streuobstwiese mit alten Sorten denkbar, wo sich dann jedermann bedienen könnte. „Dann müsste man auch die Schrebergärten wegnehmen, außerdem muss die Stadt Gelände kaufen, das jetzt noch der Bahn gehört.“

Beim Durchschreiten des Torbogens der Vorburg erinnerte Volker Münchow an den Plan des Domerbauers Gottfried Böhm, der eine Sichtachse vom Schloss zum Mariendom vorgeschlagen hatte. „Das hätte man damals umsetzten müssen, heute kann man das nicht mehr finanzieren“, sagt der stellvertretende Bürgermeister.

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