Neues Buhlen um den Wochenmarkt

Wieder bewirbt sich auch die Nevigeser Werbegemeinschaft. Sie wünscht sich einen Bio-Bereich.

Neues Buhlen um den Wochenmarkt
Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Wer zieht künftig die Fäden beim Nevigeser Wochenmarkt? In diesen Tagen startet das Vergabeverfahren. Es wird zum Starttermin 1. April ein Betreiber für die nächsten zwei Jahre gesucht. Ein ganz besonderer Anwärter wirft auch wieder den Hut in den Ring: die Nevigeser Werbegemeinschaft. Eine Bewerbung mit Vorgeschichte.

Vor einem Jahr zeigte sich Helmut Wulfhorst, Vize-Chef, der Werbegemeinschaft bereits zuversichtlich, dass die Bewerbung der lokalen Händlergemeinschaft eine gute Chance hat. Den Rückenwind aus den Fraktionen, die zusammen mit Vertretern der Stadt auch dieses Mal die Entscheidung in einer Arbeitsgruppe treffenwerden, hatte er eigentlich auf seiner Seite.

„Wer uns in die Hacken getreten hat, war die Stadtverwaltung“, ist sich Wulfhorst sicher. Die habe die Werbegemeinschaft deutlich schlechter bewertet, als es die Politiker taten. „Ich habe hinterher aus der Verwaltung erfahren, dass die uns das einfach nicht zugetraut haben“, berichtet Wulhorst, den das als Organisator von Nevigeser Veranstaltungen wie Trödelmeile und Laternenfest arg wunderte.

Am Ende machte die bundesweit agierende Deutsche Marktgilde bei drei der Velberter Wochenmärkte das Rennen, darunter auch in Neviges. Die Fraktionen kritisierten schließlich das undurchsichtige Fragebogenverfahren. August-Friedrich Tonscheid von Velbert anders reichte sogar eine Klage beim Verwaltungsgericht Düsseldorf ein.

Viel ändern wird sich am umstrittenen Ablauf in diesem Jahr nicht. Sebastian Kocyan, stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung, sagt: „Das Verfahren wird anders, aber ähnlich.“ So komme man um ein Punktesystem mit Fragebogen nicht herum. Ob die Kommunikationsschwierigkeiten mit den Fraktionen ausgeräumt sind? Kocyan: „Ich gehe davon aus, dass das jetzt so verstanden wird.“ Das Prozedere sei in enger Zusammenarbeit mit der Politik abgestimmt. Zudem weist er darauf hin, dass die Stimmen der Politik in der Bewertung am Ende das größere Gewicht haben.

Sollte es in diesem Jahr mit der Werbegemeinschaft klappen, möchte diese ein paar Neuerungen einführen. Wulfhorst: „Wir wollen gerne Biostände auf den Markt holen und einen kleinen extra Biobereich etablieren.“ Zudem sollte nach Wulfhorsts Meinung der Textilbereich etwas heruntergefahren, beziehungsweise um Angebote ergänzet werden, die sonst in Neviges nicht zu haben sind. Zudem will die Werbegemeinschaft mit Bannerwerbung mehr Aufmerksamkeit für den Wochenmarkt generieren.

Wulfhorst ist die Übernahme des Wochenmarktes auch deswegen ein Anliegen, weil er die klare Synergie zwischen Markt und Handel sieht. „Eine Marktgilde lebt doch von den Überschüssen. Wir leben davon, dass möglichst viele Leute zu uns in die Stadt kommen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort