Neue Ortsnetzstationen sollen Stromversorgung verbessern

Konventionelle Stationen werden gegen automatisierte ausgetauscht. Die Reaktionszeit bei Störungen könne deutlich verkürzt werden, so Westnetz.

Neue Ortsnetzstationen sollen Stromversorgung verbessern
Foto: Westnetz

Wülfrath. Der Verteilnetzbetreiber Westnetz modernisiert das Stromnetz in Wülfrath durch den Austausch von konventionellen gegen automatisierte Ortsnetzstationen. Gleichzeitig bindet das Tochterunternehmen der innogy SE eine intelligente Steuereinheit, den sogenannten Smart Operator, in das örtliche Stromnetz ein.

Neben den drei Stationen, die bereits im vergangenen Jahr automatisiert wurden, tauschte Westnetz im November zwei weitere konventionelle Stationen an der Liegnitzer Straße und am Angerweg gegen automatisierte Modelle aus. Darüber hinaus ersetzen drei Kompaktstationen nun vier Gebäudestationen, außerdem wurde der Verkabelungsgrad durch eine Verkabelungsmaßnahme im Bereich „Flandersbach/Scheiderhöfchen“ auf nahezu 95 Prozent erhöht. Das bedeute, dass es weniger Freileitungen in Wülfrath gibt und die Störanfälligkeit insbesondere durch atmosphärische Störungen wie Blitzeinschläge im Netz sinkt.

Die Verteilnetze müssen mittlerweile Energie sammeln, Leistungsschwankungen im Netz, die sich aus wetterabhängiger, dezentraler Erzeugung, Nutzung von Elektroladesäulen und verändertem Verbrauchsverhalten ergeben, zuverlässig beherrschen und gleichzeitig Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit gewährleisten. Und mit diesem Tempo müsse der Um- und Ausbau der Stromnetze Schritt halten.

„Durch die Maßnahmen und insbesondere durch die gezielte Automatisierung im Ortsnetz können wir unsere Reaktionszeiten bei Störungen deutlich verringern. Hierzu werden die Ortsnetzstation direkt an das bestehende Leitsystem der Westnetz angebunden“, sagt Netzplaner Christoph Erbelding. Die Kombination von Fernsteuerung und Fernmeldung sei die Automatisierungsvariante mit dem meisten Nutzen. So werde im Störungsfall die Fehlerdiagnose verbessert, gleichzeitig könne die Zeit bis zur Wiederversorgung verkürzt werden, und dies zum Teil noch, bevor die Techniker losgefahren sind, so der Netzplaner weiter.

Durch ferngesteuerte Lasttrennschalter seien Schalthandlungen im Netz direkt durch die Leitwarte möglich. Außerdem reagierten die Westnetz-Mitarbeiter mit dieser Technik besser auf Schwankungen im Netz, die etwa durch Wind- und Solareinspeisung entstehen können. „Wir brauchen für die Energiewende und den Ausbau der Ladeinfrastruktur den Aus- und Umbau der Netze. Durch den Einbau automatisierter Ortsnetzstationen werden mehr Daten und Messwerte aus dem Netz aufgenommen und beobachtet. Mit Hilfe dieser Kommunikation der Netzdaten können wir Lastflüsse optimieren und damit die weiterhin hohe Versorgungsqualität gewährleisten“, sagt Georg Narciß, Leiter Netzplanung im Regionalzentrum Neuss.

Frithjof Gerstner aus dem kommunalen Partnermanagement des Energieunternehmens innogy ergänzt: „Durch die der Westnetz-Kollegen wird gewährleistet, dass die Energieversorgung der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität in Wülfrath sichergestellt ist. Dies ist wichtig für alle Bürger, die sich mit der Anschaffung eines Elektroautos beschäftigen.“

Ein weiterer intelligenter Baustein im Wülfrather Ortsnetz wird in Kürze an der Lindenschule installiert, der sogenannte Smart Operator, der Daten sammelt und zur effizienten Steuerung und Überwachung des Niederspannungsnetzes dient. AR

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