Neuanfang für Regenbogenschule

Arnfried Szymanski (46) schließt nach zwei Jahren die Schulleiter-Lücke. Die Arbeiten am Gebäude laufen noch.

Neuanfang für Regenbogenschule
Foto: Simone Bahrmann

Das war Maßarbeit. Beinahe wäre die Regenbogenschule mit neuem Leiter ins Schuljahr gestartet, aber ohne nutzbares Gebäude. Die rund 420 000 Euro teuren Arbeiten, die sich hauptsächlich um die Erneuerung des Schuldachs und Brandschutzmaßnahmen drehen, liefen im Gebäude bis zur letzten Minute. Der neue Schulleiter Arnfried Szymanski (46) steht auf dem Flur und zeigt in den Treppenaufgang: „Hier stand bis vor kurzem noch ein Gerüst, so dass man die Treppen hätte hochkriechen müssen.“

Von der Decke baumelt eine Glühbirne. Hier fehlt zwar noch die Verkleidung, ansonsten ist das Innere der Schule fertig für den Kinderansturm. Gestern war die Einschulung.

Die Bauarbeiten am Dach brauchen noch etwas Zeit. Noch mindestens vier Wochen, glaubt Szymanski. Beschweren wolle er sich aber nicht, denn die Einschränkungen für die Schüler hielten sich bisher in Grenzen: „Die Bauarbeiter machen gut mit.“ Auch wenn nachmittags der Lärm einer Bohrmaschine durch das Gebäude hallt, versichert Szymanski: „Vormittags halten die sich zurück.“

Auch personell war die Grundschule an der Wielandstraße jetzt für zwei Jahre eine Baustelle. Kurz nachdem die langjährige Leiterin Brigitte Marx in Ruhestand ging, verabschiedete sich die Konrektorin in Mutterschaft. Danach sprang Anke Vollmer, Rektorin der evangelischen Grundschule ein, und zuletzt führte Bärbel Emersleben, Rektorin der Grundschule in Tönisheide, ein Jahr lang zwei Schulen. „Ich hoffe, dass die Eltern sehen, dass mit mir jetzt wieder Kontinuität einsetzt“, sagt der gebürtige Velberter.

Die unruhigen Zustände haben auch den Schülerzahlen nicht gutgetan. Aktuell konnte erstmals seit Jahren nur eine Eingangsklasse gebildet werden. 25 Anmeldungen gaben nicht mehr her. 165 Kinder lernen nur noch an der Wiegandstraße. Der ausschlaggebende Faktor sei der Rückgang der Geburtenzahlen, so Szymanski. So lasse sich schon jetzt voraussagen, dass in Neviges in drei bis vier Jahren nur noch fünf Klassen gebildet werden können — verteilt auf vier Grundschulen.

Inhaltlich war der neue Rektor mit dem Konzept der Regenbogenschule sofort auf einer Wellenlänge: „Mir ist das Förderkonzept der Schule sympathisch. Im Gegensatz zu vielen anderen, ist man hier ja schon seit sieben, acht Jahren dabei.“ Das möchte der Pädagoge, der selbst auch Förderunterricht gibt, ausbauen und im neuen Schuljahr auf solche Schüler ausweiten, die sich angesichts des Klassentempos langweilen. „Förderunterricht sollte allen zu Gute kommen“, sagt Szymanski. Er habe sich vorgenommen, in Neviges das Gute aufzugreifen und dieses weiterzuentwickeln. Noch ein paar Wochen Baugerüst, dann wird auch die neue Optik der Schule demonstrieren: Der Neuanfang ist da.

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