Modellflugzeugbau - Hoch hinaus mit Hunschok

Mitten in Velbert baut Ulrich Hunschok professionell Modellflugzeuge und ist damit weltweit erfolgreich.

Velbert. Fliegen — hoch über den Wolken. Das bedeutet Weite, Freiheit, Leichtigkeit — und für Ulrich Hunschok tut es das schon, seitdem er ein kleiner Junge war. „Das Fliegen hat mich immer schon begeistert. Mein Vater hat schon Modellflugzeuge gebaut. Irgendwie hat mich das fasziniert, und ich habe das Handwerk von ihm gelernt“, sagt er. Heute baut Hunschok Modellflugzeuge für den Profimarkt.

Dabei hatte er nach seiner Schreiner-Lehre gar nicht direkt mit dem Bau von Modellflugzeugen angefangen. „Ich habe das nur nebenbei gemacht. Ansonsten habe ich in meinem alten Beruf als Angestellter ganz normale Schreinerarbeiten erledigt.“

Eines Tages habe er aber so viele Modelle gebaut, dass er zu seiner Frau gegangen ist und gesagt hat: „Entweder mache ich mich jetzt selbstständig oder nie.“

Sie stärkte ihm den Rücken. Und 2006 ging er an den Start mit seinem Betrieb. „Ich war natürlich optimistisch, dass die Selbstständigkeit als Modellflugzeubauer funktioniert. Aber ein Rest Zweifel bleibt immer, zumal es auch Leute gab, die nicht an mein Geschäft geglaubt haben“.

Ihnen hat er es aber bis jetzt gezeigt. Denn Hunschok ist etabliert in der Szene der Modellflieger. Jährlich verkauft er zirka 30 Segelflugzeuge. Manche sind bis zu acht Meter lang. Seine Kunden kommen mittlerweile aus den USA, Norwegen, Schweden, den Beneluxländern, Frankreich, Österreich und Schweiz.

Und die lassen sich ihre Leidenschaft etwas kosten. Bis zu 3000 Euro legen sie für einen Bausatz von Hunschock auf den Tisch. „Es gibt aber auch welche, die wollen gar nicht mehr selbst bauen und die Einzelteile von mir haben. Ihnen baue ich das Flugzeug dann komplett samt Elektronik zusammen. Dann kostet es aber auch mal 7000 Euro und mehr“, sagt der 39-jährige Velberter, der einer von ganz wenigen Modellflugzeugbauern in Deutschland ist. Denn so wie er die Flugzeuge baut, machen das gerade einmal drei Handwerker bundesweit. Damit das Geschäft brummt, ist Hunschok tüchtig, arbeitet täglich zwölf Stunden in seiner Werkstatt an der Langenberger Straße und besucht regelmäßig Flugschauen und -wettbewerbe. Allein im vergangenen Jahr war er an 15 Wochenenden unterwegs. „Das muss sein. So sehen die Leute dort auch, was ich im Angebot habe“, sagt er.

Und das sind maßstabsgetreue Segelflugzeuge, die wie die Originale manchmal stundenlang in der Luft bleiben können — durch die Weite des Himmels.

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