Michael Küpper ist neuer Chef der Wobau

Der 48-Jährige übernimmt die Nachfolge von Sven Lindemann und wurde von den Mitgliedern des Stadtrates jetzt gewählt.

Velbert. Im öffentlichen Teil der letzten Sitzung in diesem Jahr beschäftigte sich der Rat der Stadt mit dem Jahresabschluss der Wohnungsbaugesellschaft Velbert (Wobau). Diese Zahlen wurden von den Kommunalpolitikern ohne große Aussprache zur Kenntnis genommen. Interessanter fanden die Ratsmitglieder die Vorstellung des neuen Geschäftsführers im nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Die Mehrheit empfahl anschließend der Gesellschafterversammlung, dass Michael Küpper ab dem 1. Januar 2018 neuer Geschäftsführer der Wobau wird.

Der 48-jährige Betriebswirt war bisher in einem großen Unternehmen der Wohnungswirtschaft tätig. Sven Lindemann, der Interims-Geschäftsführer und Vorstand der Technischen Betriebe Velbert AöR (TBV), verbleibt weiterhin in der Geschäftsführung des städtischen Wohnungsbauunternehmens, wird diese Funktion ab dem neuen Jahr aber nur noch nebenamtlich wahrnehmen.

Notwendig wurde die Suche nach einem neuen Geschäftsführer, weil man sich vor ziemlich genau einem Jahr von Geschäftsführer André Clasen getrennt hatte, der das Unternehmen seit dem Jahr 2008 geführt hatte. Damals wurde festgestellt, dass André Clasen seit 2009 Zahlungen für die Wobau über einen Gesamtbetrag im niedrigen sechsstelligen Bereich auf eigene Bankkonten umgeleitet hatte. Die Stadt stützte sich auf ein erstes Ergebnis der Sonderuntersuchung durch die Compliance-Experten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baker Tilly Roelfs. Clasen hatte sein Fehlverhalten im Rahmen der vom Aufsichtsrat veranlassten externen Prüfung eingeräumt und Schadenswiedergutmachung versprochen.

Auf Nachfrage wollte die Stadt sich gestern nicht zum Fortgang in der Causa Clasen äußern. Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach verwies stattdessen darauf, das entsprechende Auskünfte erst bei der offiziellen Vorstellung von Michael Küpper im Januar gegeben würden.

Nach der sofortigen Entlassung entschieden Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung, dass der TBV-Vorstand und Volljurist Sven Lindemann auch Interimsgeschäftsführer der Wobau wird. Er sollte in bestmöglicher Kontinuität die Geschäftsabläufe sicherstellen.

Die Wobau ist in den vergangenen Jahren mit mehreren Projekten in Neviges aktiv geworden, um Wohnraum für Neubürger zu schaffen. So wurden auf dem ehemaligen Jahnsportplatz Häuser für junge Familien geschaffen, an der Siebeneicker Straße sind gerade zwei Häuser für Flüchtlinge fertiggestellt worden, die zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Wohnungsmarkt angeboten werden sollen.

Daneben hat das städtische Tochterunternehmen die Stadthalle Neviges erworben, die nach Klärung der Statik des Untergrundes abgerissen werden soll, damit weitere Wohngebäude errichtet werden können.

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