Lintorf: Blues Shacks mischen die Manege auf

Der authentische Sound riss schnell mit.

Lintorf. Jetzt sind sie schon seit 20 Jahren unterwegs und haben ihr ursprüngliches Ziel - reich und berühmt werden - noch immer nicht erreicht. Vielleicht ist das aber auch besser so, denn Erfolg macht satt und wer auf der Bühne keinen "Hunger" hat, der gibt wohl kaum 100 Prozent und mehr. Die Hildesheimer "B. B. & The Blues Shacks" bewiesen am Samstagabend in der Manege wieder einmal, warum sie als eine der besten europäischen Bluesacts gelten.

Das Quintett um die Gebrüder Arlt brachte das rappelvolle Jugendzentrum mit seinem explosiven Mix aus erdigem Blues, treibendem Rock und gefühlvollem Soul zum Tanzen. Frontmann Michael Arlt wechselte stufenlos vom leidenden Straßenmusiker über den kieksenden Rocker mit Hüftschwung zum zartschmelzenden Soulbarden. In den besten Momenten war er alles auf einmal.

Am wohlsten fühlten sich die fünf Musiker unüberhörbar in der rauen, bodenständigen Ecke, wo es direkt und auch ein bisschen dreckig zur Sache geht. Bei der Art Musik, die sofort ins Blut geht und in die Glieder zum Zucken bringt. Von der viel zitierten Melancholie des Blues keine Spur.

Für den authentisch-nostalgischen Sound benutzt die Band bevorzugt alte Instrumente, halb-akkustische Gitarren und Kontrabass, vorsintflutliche Verstärker und klotzige Hammondorgeln. Vielleicht waren es diese unperfekten Nuancen, die dem Sound das gewisse Etwas gaben, jedenfalls rissen die dumpf treibenden Bassläufe, wummernden Orgelkaskaden und scheppernden Beats das Publikum mit wie selten. Dazu entfaltete Gitarrist Andreas Arlt seine fantastischen Gitarrenklänge, die nahezu gleichberechtigt neben dem Gesang seines Bruders den Sound dominierten.

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