Leitplanken für die künftige Entwicklung der Stadt

Der Rat hat den Entwurf des Flächennutzungsplans Velbert 2020 beschlossen. Nun haben noch einmal die Bürger das Wort.

Velbert. Der Flächennutzungsplan Velbert 2020, der den Rahmen für die Stadtentwicklung in den nächsten Jahren setzt, hat eine weitere Hürde genommen: Nach umfangreichen Vorberatungen hat der Stadtrat mehrheitlich dem Planentwurf zugestimmt.

Er wird ab 9. Januar öffentlich ausgelegt. Vier Wochen lang können sich Bürger dann über Ziele und Inhalte informieren und Anregungen und Bedenken geltend machen.

Der Flächennutzungsplan legt fest, welche Flächen künftig für Wohnbebauung oder Gewerbeansiedlungen genutzt werden sollen. Insgesamt enthält der neue Plan für das Velberter Stadtgebiet eine bebaubare Fläche von etwa 2090 Hektar - genauso viel, wie der derzeit gültige Vorgängerplan aus dem Jahr 1984. "Somit wird keine höhere Versiegelung von Flächen vorbereitet, als dies durch den wirksamen Flächennutzungsplan bereits möglich ist", so die Verwaltung.

Etwa 73 Hektar (730 000 Quadratmeter) sind als Reservefläche für Wohnen vorgesehen, zirka 54 Hektar für Gewerbe. "Wir haben die Aufgabe, dem Einwohnerverlust entgegenzuwirken und Arbeitsplätze zu sichern", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Bolz in der Ratssitzung. Sein SPD-Amtskollege Ralf Wilke bezeichnete den jetzigen Planentwurf als "guten Kompromiss zwischen Nutzung und Schonung der Natur": "Wir sind nicht maßlos in unserem Flächenverbrauch, sichern aber Entwicklungspotenzial für die Stadt."

Doch auch bei den Sozialdemokraten bestehen "Bauchschmerzen" (Volker Münchow) wegen der Ausweisung von 5,4 Hektar Wohnbaufläche an der Wilhelmshöhe. Dort hat die städtische Tochter EVV (Entwicklungs- und Verwertungsgesellschaft der Stadt Velbert mbH) Grundstücke gekauft. Können sie nicht bebaut werden, droht ein Millionenverlust.

Teile der SPD, die Bündnisgrünen, die Linke und die UVB lehnen Bauland an der Wilhelmshöhe jedoch ab, weil damit in die freie Landschaft gegangen würde. Ratsfrau Arnhild Daube war aus Protest gegen die von der CDU befürwortete Planung aus der christdemokratischen Fraktion ausgetreten.

Die vorgesehene Gewerbefläche an der Langenberger-/Bleibergstraße (elf Hektar) sowie die Hackland-Planung wurde zudem von der Fraktion Velbert anders ausdrücklich abgelehnt. "Das wollen wir raushaben", sagte Hans-Dieter Schneider.

Bereits erheblich reduziert wurde in der Abstimmung mit der Landesplanung das Sondergebiet Röbbeck. Hier soll ein Sport- und Freizeitpark angesiedelt werden (Projekt "Sporttal"). Die ökologisch sensiblen Bereiche entlang der Bachläufe wurden jedoch aus dem Sondergebiet ausgeklammert.

Auf Nevigeser Gebiet sind insgesamt 19,4 Hektar (194 000 Quadratmeter) als Reservefläche für Wohnungsbau vorgesehen. Darauf können etwa 430 Wohneinheiten errichtet werden. Nach Bürgerprotesten komplett gestrichen wurde jedoch die im Vorentwurf enthaltene Bebauung am "Esel".

Mit 13 Hektar befindet sich am Wimmersberg in Tönisheide die größte künftige Wohnbaufläche. 3,1 Hektar liegen an der Hügelstraße. Die Bezirksregierung hat verlangt, dass für die Wohnbaufläche Hügelstraße ein Ausgleich nachgewiesen wird, weil sie teilweise in den Freiraum des Regionalplans hineinreicht. Als Tauschfläche schlägt die Verwaltung eine Fläche südlich der Wohnbereiche Im Holz/Wiesenweg vor, durch die der Wiesenbach verläuft. Sie soll als Freiraum gesichert werde.

Die während der öffentlichen Auslegung eingehenden Anregungen werden im kommenden Jahr noch einmal von der Politik beraten. Ist der Flächennutzungsplan vom Rat beschlossen, muss die Bezirksregierung ihn genehmigen, bevor er Rechtskraft erlangt.

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