Landjugend nicht zu schlagen

Beim Winterfest fordert der landwirtschaftliche Nachwuchs sein Publikum zum witzigen Wettstreit heraus — und sorgt wieder für großartige Unterhaltung.

Wülfrath. Winterfest in neuem Format: „Schlag die Landjugend“ lautete am Samstag im vollbesetzten Paul-Ludowigs-Haus die Aufgabe, die der landwirtschaftliche Nachwuchs der Ortsgruppe Wülfrath-Aprath seinem Publikum stellte. Die gelungene Show mit Musik- und Tanzeinlagen, zugleich eine Parodie auf diverse Sendungen in der Flimmerkiste, sorgte für großartige Unterhaltung.

Pusten, messen, „rumeiern“, summen und nageln lauteten die fünf von „Nummern-Girl“ Laura Schneider vorgestellten Disziplinen des Wettkampfes. Die Moderation teilten sich Christopher Korpis und Michaela Schmitz, und vor allem die witzig-freche Wülfratherin musste sich nicht vor dem parodierten TV-Original verstecken.

Als erster Kandidat bekam das Alfons Kuhles zu spüren. Der politik- und fernseherfahrene Landwirt und Ehemann der Vorsitzenden der Rheinischen Landfrauen, Jutta Kuhles, lieferte sich ein köstliches Sprücheklopfen mit Michaela Schmitz, während er den Landjugendkandidaten Marc Michel darin besiegte, einen auf einer Bierflasche ruhenden Spielkartenstapel kartenweise herunter zu pusten.

Da hatten Roland Schmidt und Dagmar Schreiber weniger Glück: der Kalk-Betriebsrats-Chef musste eine Anzahl Gäste aus dem Publikum auf die Bühne holen, deren gemessene Körperlängen in der Summe möglichst genau an 13 Meter herankommen sollten.

Das blitzschnelle Schätzen und Rechnen entschied die Landjugend ebenso für sich wie den stürmisch angefeuerten Eierlauf der Wülfrather Landfrau durch die Stuhlreihen gegen Felix Rauch.

Fernsehmäßig auch die selbst gedrehten Werbespots, mit denen die Landjugend bekannte Originalclips auf die Schippe nahm. Zwar war der Ton nicht immer optimal, aber die Bilder sprachen ohnehin für sich: Ob im Kuhstall oder auf dem Feld — die Frisur hält! Auch einschlägige Automobilreklame kam in neuem Format prächtig an — rollten doch statt schnittiger Flitzer robuste Trecker über die Leinwand.

Die Show kam ebenfalls nicht zu kurz, ob in einem kleinen Sketch zweier „Saufkumpane“ oder einen Schlagermedley. In gänzlich neuer Rolle glänzte Bernie Schulte-Bocholt als Udo Jürgens. Mit einem Potpourri von „Ich war noch niemals in New York“ bis „Aber bitte mit Sahne“ sorgte er am improvisierten „Flügel“ für Stimmung.

Anteil daran hatte sicherlich auch der Background-Chor aus fünf entzückenden jungen Damen. „Nach mehr als 15 Jahren als ,Bernie von der Bundeswehr’ war mal was Neues fällig“, meinte der Wülfrather anschließend schmunzelnd.

Die Stimmungsrakete am Ende des Programms schoss die Männertanzgruppe mit Konstantin und Florian Mielke, Marc Michel und Tobias von der Heiden ab. Die eigenwillige Interpretation bekannter Songs forderte die Zugabe geradezu heraus, und als die vier Jungs schließlich mit blanker Brust und eingerahmt von der gesamten Landjugend das Finale einläuteten, hielt es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen: Frenetisch feierten die Gäste einen gelungenen Abend.

Dass die Landjugend ihre Besucher mit 4:1 geschlagen hatte, war da nur Nebensache.

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