Klärwerk soll umgebaut werden

Für etwa drei Millionen Euro will der Bergisch-Rheinische-Wasserverband (BRW) im kommenden Jahr das Klärwerk technisch auf komplett neue Beine stellen.

Hösel. Viel bleibt nicht übrig vom Klärwerk am Dickelsbach, so wie es heute ist. Die Tropfkörper, die man in den 70er Jahren nachgerüstet hatte, werden abgerissen, die Nachklärbecken werden zu Schlammsammlern umfunktioniert und auch das alte Betriebsgebäude muss dem Neubau weichen.

Für etwa drei Millionen Euro will der Bergisch-Rheinische-Wasserverband (BRW) im kommenden Jahr das Klärwerk technisch auf komplett neue Beine stellen.

Hintergrund sind die gestiegenen Anforderungen an die Qualität des Wassers, das in den Dickelsbach eingeleitet wird. Der ist zu klein für die Nitratmengen, die das Klärwerk bisher einspeist. "Die Anforderungen werden ständig an den gestiegenen Stand der Technik angepasst", erklärt Olaf Kuhlmann, der das Projekt beim BRW betreut.

Damit diese Anforderungen auch auf lange Sicht erfüllt sind, macht der BRW einen großen Schritt nach vorn und bringt eine Technik zum Einsatz, die sonst eher bei der Trinkwasseraufbereitung genutzt wird. Membranfilter sollen in Zukunft den entscheidenden letzten Schritt der Reinigung übernehmen.

Zuerst sind Siebe, Sand- und Fettfang an der Reihe, dann kommt Schlamm mit Mikroorganismen ins Spiel - und um diesen schließlich wieder aus dem Wasser zu filtern, gibt es die Membrane. "Die funktionieren wie ein Sieb mit äußerst kleinen Maschen", erklärt Kuhlmann. Mit Hilfe von Unterdruck wird das Wasser durch die Öffnungen mit der unvorstellbaren Größe von 0,4 Mikrometern gesaugt. Da bleiben sogar Bakterien hängen.

Die Vorteile: Auf engstem Raum können große Mengen Schlamm gefiltert werden - bisher durften maximal fünf Kilo Schlamm pro Kubikmeter aufgelöst sein, in Zukunft sind es 15 Kilo. Und das Wasser wird wesentlich sauberer. So sauber, dass es auch als Badewasser durchgeht. "Trinken würde ich es trotzdem nicht", sagt Kuhlmann und lacht.

Von dem Höseler Wasserwerk aus sollen künftig auch einige kleinere Anlagen des BRW aus der Distanz betreut werden. Deshalb wird auf dem Gelände auch ein Betriebsgebäude mit Sozialräumen entstehen.

Die Bauarbeiten, die voraussichtlich Mitte des kommenden Jahres beginnen werden, sorgen jetzt schon für Unruhe in Hösel. Denn die einzige Zufahrt zu dem Gelände ist die Kohlstraße, an deren Ende ein asphaltierter Waldweg bis zum Klärwerk führt.

"Die Kohlstraße ist bereits verkehrsmäßig stark belastet. Die zu erwartenden Lkw-Verkehre sollten deshalb eventuell auf andere Straßen verteilt werden", schlägt Hans Kraft von der Höseler SPD vor. Olaf Kuhlmann rechnet dagegen nicht mit großen Beeinträchtigungen.

Etwa zwei Wochen lang seien Lkw’s mit dem Erdaushub unterwegs. Auch der Abriss der Tropfkörper bringt etwas Unruhe, danach wird noch einmal pro Woche Beton angeliefert - auch das nicht während der ganzen Bauzeit.

Am kommenden Dienstag, 18.August, will der BRW im Bezirksausschuss die Bauarbeiten noch weiter erläutern.

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