Kalle Pohl bringt die Kathedrale zum Lachen

„Selfi in Delfi“ nimmt die Tücken des Alltags unter die Lupe.

Kalle Pohl bringt die Kathedrale zum Lachen
Foto: Pohl

Wülfrath Schallendes Gelächter hallt durch das Kommunikationszentrum. Komiker und Musiker Karl-Heinz „Kalle“ Pohl gastierte mit seinem Bühnenprogramm unter dem Titel „Selfi in Delfi“ im Schlupkothen. Korrekt müsste es natürlich „Selfie in Delphi“ heißen, doch das ist Kalles Vetter Hein Spack auf seinen Bildungsreisen egal — ihn interessiert nur, wo sich das Orakel von Delphi befindet, das ihm die Lottozahlen voraussagen soll.

Hein Spack ist einer von vielen Charakteren, die Pohl in seinem Programm facettenreich verkörpert und durch die es dem Komiker gelingt, die Verrücktheiten und Tücken des Alltags auf lustige Weise zu präsentieren. So sorgt sich seine Tante Mimi im Wartezimmer des Arztes beim Blättern durch die Klatschblätter um Prinz Charles und die BMW-Familie Klatten, ein Fernsehverkäufer wird gewürgt und die Bonobo-Schimpansen zeigen, dass hemmungsloser Sex den Weltfrieden fördert. Bei Kalle Pohl wartet man nicht lange auf den ersten Lacher — mit knackigen Pointen nimmt er kein Blatt vor den Mund und sorgt bei den Besuchern für viele Lacher. Der Rheinländer entdeckte bereits mit neun Jahren seine Leidenschaft für die Bühne in der Garage seiner Eltern, wo er seine erste Ein-Mann-Show aufführte. Nach einer abgebrochenen Kochlehre, einer Ausbildung zum Polizisten, Tätigkeiten als Briefträger, Kellner oder Gitarrenlehrer landetet er bei RTL, wo er sehr erfolgreich war. Für die Sendung „7 Tage 7 Köpfe“ wurde er 2004 mit dem deutschen Comedypreis ausgezeichnet.

Pohl überzeugt nicht nur mit seinen Figuren und deren unterschiedlichen Geschichten - er ist zudem Sänger mit Akkordeon und unterhält sein Publikum mit flotten Klängen und lustigen Texten.

Vor allem die junge Generation - die „Generation Selfie“ — wird von Pohl durch den Kakao gezogen. „90 Prozent der Smartphone-Benutzer machen Selfies, der Rest fotografiert sein Essen“, erklärt der Komödiant. Er stellt sein Baby-Handbuch vor, ohne dass heutige junge Erwachsene kein Kind mehr großziehen könnten. Kalle Pohl hat nicht nur einen Namen als Komödiant - er ist mit „Selfi in Delfi“ facettenreicher und erheiternder unterwegs denn je - kein Wunder dass das Kommunikationszentrum nahezu ausverkauft war.

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