Kalkstadt Narren lassen die Halle beben

Wülfrather Jecke feiern Prunksitzung in ausverkauftem Paul-Ludowigs-Haus.

Wülfrath. Was für eine rauschende Gala im Paul-Ludowigs-Haus. Die Prunksitzung der Kalkstadt Narren war zum ersten Mal seit drei Jahren wieder ausverkauft, freute sich die erste Vorsitzende Elvira Jansen.

Pünktlich um 19.11 Uhr stellten sich die Würdeträger auf. Zu der Musik von „Kölle Alaaf“, das an dieser Stelle selbstverständlich zu „Wülfrath Helau“ umgetextet wurde, marschierten der Elferrat, die Tanzgarde und das Kinderprinzenpaar begleitet vom Fanfarencorps Neviges in die Halle ein. Der Vorstand bezog seine Position auf der Bühne und Sitzungspräsident Roger Szielenkewitz begrüßte die vielen Gäste und Bürgermeisterin Claudia Panke.

Diese war kaum wiederzuerkennen mit ihrer langen Rothaar-Perücke samt Kopftuch. Sie hatte ihre Rolle als Piratenbraut sehr ernst genommen und sich sogar ein Tattoo über das linke Schlüsselbein setzen lassen. Das konnte aber doch nicht echt sein? „Wer sagt das denn?“, zwinkerte Panke. „Ihr Tattoo tragen Piraten am Herzen.“

Die Kinderprinzen Patrik I. und Lorraine I. eröffneten die Sitzung. „Tanzen, Sport und Wing Tsun, die Kalkstadt Narren halten mich in Schwung“ stellte sich Patrik I. reimend vor, gefolgt von einem dreifachen „KSN Helau!“ Seine Prinzessin stand dahinter nicht zurück und erklärte: „Beim KSN bin ich bekannt, da tanze ich sonst außer Rand und Band.“

Das zeigte Lorraine I. gleich darauf beim Prinzentanz zusammen mit Patrik und zwei Adjutanten. Zwischendurch war eine befreundete Delegation aus Holland eingetroffen, die von Roger Szielenkewitz freudig begrüßt wurde. Die Tanzgarde brachte weiterhin Schwung in die Bude, als sie zu „Viva Colonia“ und einem russischen Seemannslied Choreografie und Akrobatik bewies.

Überhaupt ging es in der ersten Hälfte des Jeckenabends sehr musikalisch zu. Eigentlich hätten sich Bands und Redner abwechseln sollen, doch durch die Grippewelle war es zu kurzfristigen Absagen gekommen.

So eroberte statt Travestiekünstlerin „Gloria Del Castro“ die Stimmungsband „De 5 Fleje“ aus Bergheim die Bühne. „Schunkelt kräftig mit bei unseren Potpourris!“ forderte Sänger Jonas Neumann und „De 5 Fleje“ lieferten ab. Ob „Die Hände zum Himmel“ oder „Dicke Mädchen“, die Gäste folgten ausgelassen den Ansagen, standen auf, gingen bei „Sittata“ in die Hocke oder klatschten einfach im Takt mit.

Während ein nicht unangenehmer Currywurst-Duft im Raum lag, ging es nahtlos weiter mit dem Duo „Alpenkölsch“, die tolle Stimmungsklassiker wie „I sing a Liad für Di“ oder „Im Wagen vor mir“ in Kölschem Dialekt interpretierten. Nach Auftritten von Bauchredner „Mawisch und Julius“ und Parodist Tommy endete der Abend erst weit nach Mitternacht.

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