In Wülfrath leben immer mehr Senioren

Die Kalkstadt wächst: 21 803 Einwohner sind es inzwischen. Besonders stark wird die Generation der Über-55-jährigen laut einer Studie und neuesten Prognosen zunehmen.

Wülfrath. Wülfrath hat allein in den vergangenen drei Monaten 82 Einwohner zugelegt. Erfreulich ist für die Stadt auch die Entwicklung im Jahresvergleich: Wülfrath ist 2016 um 180 Einwohner gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Langfristig aber prognostiziert das Statistische Landesamt IT.NRW, dass in Wülfrath bis 2040 laut Vorhersage rund 5,8 Prozent weniger Menschen leben als heute. Konkret heißt das einen Rückgang auf dann nur noch 19 739.

Auffällig sind vor allem die Veränderungen in der Altersstruktur. Deutlich zurückgehen wird der Anteil der 16- bis 25-Jährigen, die vielfach nach der Schule die Stadt verlassen. Zulegen wird aber die Gruppe der Menschen über 55-Jahre, die entweder im Ruhestand sind oder auf dem Weg dahin.

Schon heute liegt der Anteil der 55- bis 60-Jährigen in Wülfrath deutlich über dem Kreisdurchschnitt: 23,1 Prozent in Wülfrath, jedoch nur 17,8 Prozent im Kreis Mettmann, besagt die Kreis-Studie „Generation 55 plus“.

Auch bei den 61- bis 65-Jährigen liegt die Quote in Wülfrath bei 20,5 Prozent gegenüber „nur“ 17,3 Prozent im gesamten Kreis Mettmann. In allen anderen älteren Altersgruppen dann aber liegt Wülfrath unter dem Durchschnitt des Kreises. Das heißt: Im gesamten Kreis leben derzeit prozentual deutlich mehr ältere Menschen über 65 Jahre als in Wülfrath. Die Gruppe der 55- bis 65-Jährigen aber ist in Wülfrath überdurchschnittlich vertreten.

Angesichts der Zahlen ist klar, dass die Kalkstadt in den nächsten Jahren mit deutlich mehr Menschen in den älteren Altersstufen rechnen muss als die anderen Städte. Noch spricht die Statistik eine klare Sprache: Fast Zweidrittel aller Über-55-Jährigen in Wülfrath sind im Ruhestand (61,6 Prozent). Im Kreisdurchschnitt sind es sogar über 68 Prozent.

Auch die Erwerbsquote liegt mit 19,3 gegenüber 15,4 über der des Kreises. Bemerkenswert ist, dass laut Studie nur gut 30 Prozent der Wülfrather bis 65 oder länger arbeiten wollen.

Die Mehrheit möchte früher in den Ruhestand. In der Kalkstadt ist man denn auch offenbar stärker als im Kreisdurchschnitt gewillt, in den Ruhestand zu gehen.

Es wird an der großen Gruppe der 55- bis 65-Jährigen liegen, denn in der Studie wird deutlich, dass sich in Wülfrath deutlich mehr Menschen ehrenamtlich engagieren als in den anderen Städten des Kreises. 30,4 Prozent der Befragten sagen in der Studie, dass sie freiwillig ehrenamtlich tätig sind. Im Kreis ist es nur jeder Vierte.

Thema Gesundheit: Die Krankenhaussituation in ihren Städten sehen die Menschen sehr unterschiedlich. Als positiv wurde in der Befragung ein Haus dann bewertet, wenn es sowohl zufriedenstellende Qualität als auch eine ausreichend einfache Erreichbarkeit bietet. In Mettmann sahen 72 Prozent der Befragten beides gegeben. In Erkrath taten dies nur noch rund 57 Prozent, in Wülfrath sogar nur etwa 42 Prozent. Das heißt: Mehr als die Hälfte der älteren Wülfrather also ist mit dem Angebot der Krankenhäuser in ihrer Umgebung nicht einverstanden.

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