Großgemeinde St. Maximin: Offen für alle Christen

Auf der Pfarrversammlung der Großgemeinde St. Maximin wurde das neue Pastoralkonzept vorgestellt.

Wülfrath. Zwei Jahre ist sie nun her, die Fusion der vier Gemeinden in Wülfrath zu einer Großgemeinde. „Haben wir in der Zeit unsere gesteckten Ziele erreichten können? Die Antwort kann ich eindeutig mit Ja beantworten.“ Zu diesem Schluss kam Wolfgang Daldrup am Sonntagmittag auf der Pfarrversammlung im Cornelius-Haus.

Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats nutzte die Veranstaltung für einen Blick zurück auf die vergangenen zwei Jahre: „Wir haben so viele aktive Mitarbeiter wie nie. Natürlich ist das alles ein laufender Prozess, aber wir haben viel erreicht und einen guten Weg eingeschlagen.“ Hervorgehoben wurden die ausgezeichnete Messdienerarbeit und der Internetauftritt der Gemeinde.

Den Hauptteil der Versammlung nahm jedoch die Vorstellung des neuen Pastoralkonzeptes in Anspruch: „Wir haben einen tiefen analytischen Blick in unsere Gemeinde geworfen, um herauszufinden, wo unsere Stärken und Schwächen liegen“, so Daldrup. Dafür griff der Pfarrgemeinderat erstmals auf das CAF-Modell zurück, ein Qualitätsbewertungssystem der Europäischen Union.

„Aus dem in dieser Analyse gewonnenen Profil haben wir dann Lösungsvorschläge erarbeitet, die sich im Pastoralkonzept wieder finden.“ Schwerpunkte seien neben dem Ausbau der Partnerschaften eine verstärkte Kinder- und Jugendarbeit: „Da müssen wir jetzt dran arbeiten, sonst ist der Zug abgefahren“, betonte Daldrup. Eine offene, tolerante Gemeinde als Heimat für alle Christen — darauf wolle der Pfarrgemeinderat in Zukunft noch stärker hinarbeiten.

Das Pastoralkonzept war bereits bei der Vorstellung nicht unumstritten: Ein Besucher der Pfarrversammlung kritisierte das Fehlen der Seniorenarbeit. Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende dazu: „Wir haben die Senioren nicht vergessen. Es war eine bewusste Entscheidung, den Schwerpunkt in diesem Jahr eindeutig auf die Kinder und Jugendlichen zu legen.“ Im nächsten Jahr werde die Seniorenarbeit aber definitiv in das Pastoralkonzept aufgenommen.

Ein erster Schritt zur Verbesserung der Kommunikation in der Gemeinde soll das so genannte „Wülfrather Glaubensforum“ bilden. „Wir wollen eine Diskussionsrunde für alle Christen schaffen, in denen über Kirchen- und Glaubensthemen offen gesprochen werden kann“, sagte Pfarrgemeinderatsmitglied Martin Sträßer über das neue Angebot. Anlass sei eine kontroverse Zölibatspredigt im vergangenen Jahr gewesen, wonach bei vielen Besuchern der Wunsch aufkam, sich dazu zu äußern.

Für die Zukunft sei das Pastoralkonzept nur ein erster Schritt: „Damit das CAF-Modell wirklich funktioniert, muss man es jedes Jahr neu durchführen und kontrollieren, was wir noch besser machen können“, sagte Wolfgang Daldrup und fügte lächelnd hinzu: „Diese Herangehensweise würde auch der Stadt Wülfrath sehr gut tun.“

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