Gourmetmeile: In Wülfrath schmeckt’s gut

Die fünfte Gourmetmeile lockte vor allen Dingen zum verkaufsoffenen Sonntag tausende Besucher in die Innenstadt.

Wülfrath. Die Sonne strahlt. Menschenmassen schieben sich durch die Innenstadt. An jeder Ecke fängt die Besucher ein neuer Geruch ein: Popcorn, Putenschnitzel vom Grill, Fischspezialitäten, französischer Schimmelkäse, gebratene Nudeln — es ist unmöglich, alles aufzuzählen, was den Gästen der fünften Gourmetmeile am Wochenende das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.

In der Stadt war vor allem am Sonntag „die Hölle los“, wie Passanten anmerkten. Mittendrin schlendert Christian Campe lächelnd und nahezu versonnen umher. Der Vorsitzende von Wülfrath pro ist hochzufrieden mit der Veranstaltung der Händlergemeinschaft. Seine Vorstandskollegen Monika Cichy und Lars Goldberg ebenfalls. „Bombig“, sagt Goldberg strahlend. Monika Cichy möchte schnell zur Schwanenstraße. „Calamares“, Tintenfischringe, sollen es für sie sein. Goldberg würde sich am liebsten „einmal rauf und runter essen“, gibt er lachend zu.

Im Café Schwan, das zum verkaufsoffenen Sonntag selbstverständlich seine Türen geöffnet hat, sitzt unterdessen Erich Lapp. Café-Inhaberin Renate Weisemann, die aus dem Bedienen gar nicht mehr herauskommt, hat ihm Ziegenkäsetorte gebracht. Lapp lässt es sich schmecken. „Herzhaft und genauso gut wie in Frankreich“, urteilt der Düsseler, nachdem er in aller Ruhe ein Stück von der goldgelben Torte mit der Gabel abgetrennt hat. Für ihn als alten Wülfrather ist die Gourmetmeile Pflicht, man trifft sich und genießt Essen und Wetter.

Dabei hat sich die Veranstaltung längst zu einem Fest gemausert, das über die Stadtgrenzen bekannt ist. Gerade die erstmals eingeladene französische Händlergruppe, die an 40 Standmetern Köstlichkeiten von gehobenem Niveau aus dem Nachbarland anbietet, zieht Blicke auf sich. Dort gibt es eigentümlich aussehenden Schafskäse, backfrisches Brot oder auch Knoblauch-Kräuter-Oliven, wie sie Susanne Schulte aus Köln gekauft hat. „Freunde aus Wuppertal haben uns mitgenommen. Unser erster Eindruck ist sehr gut“, sagt die Besucherin aus der Domstadt und zieht mit ihrem Paket voller eingelegter Steinfrüchte von dannen.

Hinter der Oliventheke steht Madame Schneider und lacht auf ihre fröhliche französische Art. Soeben hat ein Besucher versucht, einen Olivenstein zu probieren. „Das ist nur ein Kern“, sagt Noëlle Schneider mit Akzent, und mit verzogenem Gesicht legt der Mann den Stein wieder zurück. Probieren ist hier angesagt — das kann auch schon mal schiefgehen.

Einziger Wermutstropfen auf dem charmanten Fest ist nach wie vor der Samstag. Am Samstag Nachmittag war die Innenstadt keine Meile für Gourmets, sondern ein Flickenteppich. Zahlreiche Läden hatten weit vor 16 Uhr geschlossen und ihre Stände eingepackt — so war von Gaumenfreuden nicht mehr viel zu sehen. Stattdessen gab es aber am frühen Abend Party mit der Band „Push Up“, die bei bester Stimmung kaum von der Bühne gelassen wurde. Und ein goldener Sonntag folgte.

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