Goethe-Markt: Vertrag in trockenen Tüchern

Der Rat schafft die Voraussetzung dafür, dass der Goethe-Markt kommt.

Wülfrath. Nun sind auch die letzten Details ausgehandelt. Dabei habe sich der Investor aus Sicht der CDU als „sehr langmütig“ und „entgegenkommend“ erwiesen. Für deren Fraktionsvorsitzenden Axel Effert ist es schließlich „ein Meilenstein“: Der Goethe-Markt kann kommen. Gegen die Stimmen der DLW und bei einer Enthaltung in der FDP hat der Rat den städtebaulichen Vertrag verabschiedet. Im nicht-öffentlichen Teil wurde der Verkauf beschlossen. „Es wird Zeit, dass wir nun alle nach vorne schauen“, appellierte im Rat Sieglinde Breekweg-Borgards (Grüne (WWG) auch an die Kritiker der Planung.

Die große Zustimmung spiegelt nicht die Bedenken wider, die Teile des Rates haben — wie die Wülfrather Gruppe. Deren stellvertretender Fraktionsvorsitzender Wolfgang Peetz nutzte die Abstimmung zur finalen Rückschau auf ein Verfahren, „in dem in den vergangenen Jahren viel Zeit verloren wurde“. Der Goethe-Markt werden den städtebaulichen Ansprüchen, die man an die Neue Mitte gestellt habe, nicht gerecht. „Wir hätten Champions League haben können, kriegen nur Bezirksliga“, sagte er mit Blick auf den allerersten Entwurf des renommierten Architekten Teherani.

Axel Welp (SPD) erinnerte daran, dass es die gesetzliche Forderung nach einer europaweiten Ausschreibung war, die den Investor aus dem Verfahren kegelte. Die WG stimmte trotz erheblicher Kritik an Eingang (Diek statt Spring) und Parkplätzen („Parkern im Stadtpark“) aber dem Vorhaben zu, „weil endlich was passieren muss“.

Frank Homberg (DLW) bekräftigte die Ablehnung seiner Partei: „Wülfrath zahlt einen stattlichen Preis: der Verlust an Kultur.“

Dagegen strich Welp die Bedeutung des Einkaufszentrums für die Innenstadt heraus: „Das wird die gewünschte Belebung und Attraktivierung unserer Altstadt“, hat er keine Zweifel. Schließlich würde auch das Stadtentwicklungsprogramm mit seinen begleitenden Maßnahmen dazu beitragen.

Alle Fraktionen waren voll des Lobes für die Verwaltung, die vor allem in den vergangenen Wochen immer wieder neue Details bei der Vertragsgestaltung verhandelt, berücksichtigt und eingearbeitet habe. Effert stellte für seine Fraktion fest, dass die zähen Diskussionen am Ende gezeigt hätten, dass „es richtig war, das Einkaufszentrum nicht als Stadt selbst zu bauen. Wer weiß, was es dann an Türmchen und Toren hätte geben sollen“. Er ruft die Wülfrather auf, dem Investor zu vertrauen. Denn dieser vertraue auch dem Standort Wülfrath, „indem er hier im zweistelligen Millionenbereich investiert“.

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