Gemeinde verkauft Immobilien

Kirche im Siepen bleibt erhalten. Umbauarbeiten an der Stadtkirche sind fast abgeschlossen.

Gemeinde verkauft Immobilien
Foto: Archiv/Bahrmann

Neviges. Der Verkauf des Siepener Gemeindezentrums an die Jugendhilfe Lohmühle hat Auswirkungen auf den Beginn der Gottesdienste in der Stadtkirche. Dort wurde gestern im Rahmen einer Gemeindeversammlung der Evangelisch-refomierten Kirchengemeinde über eine Änderung der Gottesdienstzeiten gesprochen. Dabei ging es weniger darum von der „unchristlichen Zeit um 9.45 Uhr“ weg zu kommen, als vielmehr darum, dass die beiden Teile der Kirchengemeinde zusammengeführt werden.

„Es ändert sich nicht nur was für die Siepener, sondern auch für uns in der Stadt“, mahnte Pfarrer Detlef Gruber. Bei der Festsetzung des Gottesdienstes werden die Ankunftszeiten der Busse aus dem Siepen berücksichtigt, auf die viele Senioren angewiesen sind. Als praktischer Kompromiss stellte sich in der Diskussion der Gemeindemitglieder ein künftiger Gottesdienstbeginn um 10.15 Uhr heraus, die endgültige Abstimmung fällt im Presbyterium. Über einen zusätzlichen Fahrdienst wird nachgedacht.

Pfarrer Gruber konnte den rund 60 Zuhörern versichern, dass die Betreiber der Jugendhilfe Lohmühle die Kirche im Siepen erhalten werden. „Das Ehepaar Röhrig beschäftigt rund 50 Mitarbeiter und es werden noch mehr. Man braucht den Raum, um dort Mitarbeitergespräche statt finden zu lassen. Außerdem soll das Gebäude als Treffpunkt für den Stadtteil erhalten werden.“ Die Jugendhilfe, die nicht nur Kinder aus Velbert und Umgebung betreut, braucht weitere Wohnungen und hat deshalb bereits eine Etage im Küsterhaus an der Siebeneicker Straße 7 angemietet und wird das gesamte Haus erwerben.

„Leider ist der Bedarf sehr groß, auch für Kinder unter sechs Jahren, das ist eben so“, stellte Pfarrer Gruber bedauernd fest. Zur weiteren Gebäudesituation teilte er mit, dass niemand den Kirchplatz 5 kaufen wollte. „Alle sagten, es sei ein schönes Haus, hat aber keinen Garten und keine Garage“. Für das ehemalige Pfarrhaus an der Siebeneicker Straße 4 hofft das Presbyterium einen Interessenten zu finden, der die „umfangreichen Dinge, die da zu tun sind“, erledigen kann. Die benachbarte Kindertagesstätte wird im Zusammenhang mit der Schaffung des Raums für kleine Forscher umgebaut. „Das belastet nicht unseren Haushalt, das wird aus Rücklagen des Kindergartens genommen.“ Für das Gemeindehaus an der Siebeneicker Straße 5 gab es Interessenten, aber keinen Käufer. Dort gibt es Sanierungsbedarf, vor allem am Dach, der Elektrik und der Akustik. „Wir wollen die Akustik durch Trennwände so verbessern, dass parallele Veranstaltungen stattfinden können.“ Zweieinhalb Jahre wurde sehr intensiv an der Stadtkirche gearbeitet, „bis in die Tiefe des Mauerwerks“, wie Detlef Gruber betont und prophezeit, dass die Kirche lange Zeit als Gottesdienstraum erhalten bleiben wird.

Sein Dank ging an die vielen ehrenamtlichen Helfer und die Architektin. Sie sorgte dafür, dass die Maßnahme im Kostenrahmen blieb. Am Samstag vor dem dritten Advent um 17 Uhr wird der Abschluss mit Kirchenchor und Hardenberger Kammerchor gefeiert. „Alle sind eingeladen, vor allem die Spender, denn sie haben 100 000 Euro aufgebracht.“

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