Furioser Klassik-Reigen

Im so gut wie ausverkauften Paul- Ludowigs-Haus genossen die Zuhörer drei Stunden lang das Neujahrskonzert.

Wülfrath. Wer etwas auf sich hält, besucht das Neujahrskonzert. Folgerichtig war auch die Jubiläumsveranstaltung — am Samstagnachmittag traf man sich zur 25. Ausgabe — im Paul-Ludowigs-Haus bis auf wenige Plätze ausverkauft.

Aber abgesehen von diesem Rekordbesuch blieb auch eine weitere Tradition ungebrochen. Anders als erwartet musste Karl-Heinz Nacke, der das Neujahrskonzert zum 25. Mal organisierte, wieder einmal in letzter Minute einen ursprünglich fest eingeplanten Gast spontan ersetzen. Calin Bratescu wurde als so etwas wie der große Retter gefeiert.

„Manchmal klappt auch die zweite Lösung und ist gar nicht mal schlechter“, kommentierte Karl-Heinz Nacke den Beitrag des rumänischen Tenors. Er war in letzter Sekunde für den noch auf den Programmzetteln angekündigten Andrej Dunaev eingesprungen, der plötzlich aus Basel unabkömmlich war. Und das Publikum dankte es dem Rumänen mit starkem Applaus.

Begeisterten Beifall allerdings gab es auch für alle anderen Auftritte. Begleitet von Stephen Harrison am Flügel eröffnete Katarzyna Dondaleska mit der Arie „Elvira“ aus „I Puritani“ den Sangesmarathon, der, durch eine 15-minütige Pause unterbrochen, über drei Stunden ging. Aber nicht nur gestandene Interpreten wie Victoria Safronnova und Sylvia Hamvasi begeisterten die Zuhörer.

Auch das, so wissen Fans der Veranstaltung, gehört zum Neujahrskonzert: Lokalmatadoren der jungen Generation haben hier ihren großen Auftritt. Zunächst war es der virtuos auf seiner Geige spielende Johannes Brzoska, ein überaus musischer Gymnasiast aus Heiligenhaus, der mit seiner Interpretation eines Bach-Prélude für großes Staunen sorgte. Und natürlich wurde auch das Klavierspiel von Christian Ziegler frenetisch beklatscht. „Ich spiele eine Beethoven-Sonate“, kündigte der 21-jährige Wülfrather als Einziger selbst seinen Beitrag an.

„Wir freuen uns immer auf dieses Ereignis“, „das sind immer Lieblingsstücke“ und „was für ein schöner Nachmittag“ kommentierten Zuhörer den klanggewaltigen Reigen klassischer Töne.

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