Florianstag: Lösch-Testlauf im Regenguss

Das schlechte Wetter beeinträchtigt das Programm des ganzen Floriantages.

Neviges. Es sind nur noch wenige Stunden bis zur Eröffnung des Florianstages, als die Sirenen losheulen. Feueralarm! Doch nach wenigen Sekunden verebbt das Geräusch und es ist wieder ruhig in Neviges. Von einem Feuer fehlt jede Spur. „Am ersten Samstag im Monat gibt es immer in ganz Velbert einen Probealarm“, erklärt Tobias Meier, stellvertretender Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr Neviges, den Grund des Alarms.

Die Feier des Florianstages, den die Freiwillige Feuerwehr Neviges seit 1999 mit einem Tag der offenen Tür an ihrer Wache verbindet, konnte daher planmäßig über die Bühne gehen. Selbst der Einsatz bei einem Verkehrsunfall änderte daran nichts. „Auf solche Zwischenfälle sind wir eingestellt“, sagt Tobias Meier. Drei Wagen rückten blitzschnell aus, doch der Unfallfahrer konnte sich glücklicherweise selbst aus seinem Fahrzeug befreien. Ansonsten blieb es ruhig. Die Brandschützer konnten sich daher auf die Präsentation einiger Übungen beschränken.

Mit einem Nebelwerfer simulierte man so zum Beispiel einen Wohnungsbrand in der eigenen Wache, zu dem innerhalb kürzester Zeit drei Wagen der Langenberger Feuerwehr anrückten. „Für den Fahrer der Drehleiter ist das jetzt eine große Herausforderung“, sagt Meier, während sich der Drehleiterkorb mit den zwei Feuerwehrmännern Stück für Stück über die Zeltdächer Richtung Fenster schiebt.

Das Wetter erschwerte nicht nur den Übungs-Rettern die Arbeit. Auch die Planungen für den Tag der offenen Tür mussten kurzerhand der Witterung angepasst werden. „Wir haben kurzfristig noch zusätzliche Zelte angemietet“, sagt Tobias Meier. Große Teile des Hofes konnten so überdacht werden — was die Arbeit für den Leiterwagen nicht leichter machte, den Besuchern aber nasse Kleidung ersparte. Statt sich im Sand vor der Cocktailbar zu drängen, scharrten sich die Gäste lieber um die alten Fässer, in denen lodernde Feuer für ein bisschen Wärme sorgten.

Selbst die Hüpfburg mussten die Organisatoren vor dem Wetter schützen und verlegten sie daher kurzerhand in die Wagenhalle. Das beliebte Kistenklettern musste aus Sicherheitsgründen sogar ganz abgesagt werden, weil Rutschgefahr bestanden hätte. „Schade“, findet Luke, aber „der Luftballonmann ist auch ganz gut.“ Dieser ist gerade dabei einen langen Ballon in einen Hund zu verformen, als der Achtjährige sich auf den Weg zum Eisgetränke-Stand der Jugendfeuerwehr macht. Dort füllt Svante Holten gerade den nächsten Becher mit dem süßen halbgefrorenen Eiswasser. „Letztes Jahr war es voller, weil das Wetter besser war“, sagt der Fünfzehnjährige: „Wir haben schon etwas weniger verkauft als im letzten Jahr.“

Auch Tobias Meier hofft, dass der verregnete Florianstag eine Ausnahme bleibt: „Die letzten Jahre hatten wir immer Glück.“

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