Dreck-Weg-Tag in Wülfrath: Rekordverdächtiger Stadtputz

650 Helfer trotzen dem Regen und säubern Straßen, Plätze und den Krapps Teich von Müll.

Wülfrath. Der Dreck-weg-Tag hatte am Samstag viele Gesichter: Ein strahlendes bei Ulrike Eberle, die sich über einen neuen Teilnehmerrekord freuen durfte, ein zerknirschtes bei der Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums, die durch ihren Einsatz ihren Ruf wieder herstellen wollte, und ein skeptisches bei Ulrich Stern, der nicht glaubt, dass seine Straße lange sauber bleiben wird.

Immerhin gab es noch einiges aus dem See zu fischen. Verkehrsschilder, Roller, Kochtöpfe - die Kuriositätenliste der letzten Jahre ist lang. "Einmal haben wir sogar eine Couch aus den Anlagen gezogen", sagt Bubser. Diesmal waren es hingegen hauptsächlich Bierflaschen und kleinerer Müll, den die Helfer mit Gartenharken aus dem Gewässer fischten.

Am Gymnasium sah das schon ganz anders aus. "Das Stück Dachisolierung lag da hinten im Gebüsch", zeigte Philipp Pohlmann auf ein Fundstück. Er und seine rund 50 Stufenkameraden nutzten den Dreck-weg-Tag, um rund um den Schulhof sauber zu machen und damit auch ihren Ruf aufzupolieren. Bei einer Seminarfahrt nach Gummersbach hatten die Zwölfer ziemlich über die Stränge geschlagen.

Hatice Yildiz säuberte zusammen mit rund 40 weiteren Mitgliedern des islamischen Vereins die Wege im Bereich Lindenstraße, Mettmanner Straße und Meiersberger Straße. "Ich hätte nicht gedacht, dass es zwischen den Blumen so schlimm aussieht": Ausgerüstet mit schicken lila Arbeitshandschuhen, zog die 13-Jährige wie zum Beweis einen Papierschnipsel aus dem Gebüsch. Auch bei Regen dabei zu sein und Müll zu sammeln, war für sie selbstverständlich: "Ich helfe gerne mit."

Mit dieser Einstellung waren auch die Eheleute Stern zum ersten Mal beim Frühjahrsputz dabei. "Wir wollen einfach ein Zeichen setzen", so Ulrich Stern, der an der Schulstraße in mühevoller Arbeit mit einem kleinen Messer Zigarettenkippen aus den Fugen der Straße kratzte. "Eine Greifzange wäre eine Erleichterung", regte er fürs nächste Jahr an. Große Hoffnungen, dass die Arbeit langfristig etwas bringt, hatte er jedoch nicht: "Morgen ist es eh wieder verdreckt."

Bilanz Rund 650 Teilnehmer - doppelt so viele wie beim ersten Dreck-Weg-Tag - konnte Organisatorin Ulrike Eberle bei der 8.Auflage des großen Stadtputzes begrüßen. "Wir haben damit einen neuen Rekord erreicht", freute sich auch Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorf.

Gruppen Mit 100 Helfern stellte die Kindertagesstätte Düsseler Tor die größte Gruppe, gefolgt von der Hauptschule Wolverothe mit 74 Personen und der Parkschule mit 50 Freiwilligen.

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