Die Schlacht, die keine war

Bei seinem ersten Rathaussturm schlägt sich Bürgermeister Lukrafka wacker, bleibt aber erfolglos.

Es war nicht schwer. Höchstens lecker. Birgit I. und Thorsten I., gestern als Lieblichkeit Todo unterwegs, mussten sich nur ein bisschen anstrengen. Alles geben mussten sie nicht. Nach gut einer halben Stunde war die Schlacht, die keine war, geschlagen: Der Stadtschlüssel gehörte den Narren.

„Ihr kennt wahrscheinlich nicht mal die Partnerstädte von Velbert.“ Der provokante Satz von Bürgermeister Dirk Lukrafka prallte an den Majestäten ab. Ebenso der Versuch, sie quizmäßig aufs Glatteis zu führen. Natürlich kennen sie die Partnerstädte. Und wissen, wie sie schmecken: Fürs französische Châtellerault gab’s Weichkäse, das englische Corby war mit Gebäck vertreten, bevor zum guten Durchrutschen griechischer Ouzo aus Igoumenitsa gereicht wurde. Die Aufgabe, ein Tänzchen zu Musik aus den Partnerländern hinzulegen — ein Klacks.

Die Schlacht, die keine war
Foto: Simone Bahrmann

Lukrafka rückte den Schlüssel raus. „Hier ist er, das Rathaus gehört uns“, jubelte der Prinz und gab die Dienstanweisung: Tüpp-tüpp, Helau! Lieblichkeit Birgit erklärte, wie unbändig sie sich auf den Straßenkarneval freut.

Es war knallbunt im Rathaus-Foyer: Männer in Flieger-Overalls, Frauen als Ägypterinnen, die legendären Blues Brothers flankiert von Menschen im Kostüm-Klassiker als Cowboy oder -girl. Die Menge war guter Dinge und zum Feiern aufgelegt. Bereits vor 15 Uhr war der Diesel-Effekt eingetreten: Man hatte vorgeglüht.

Fast schien es, als erwische der Prinz den Bürgermeister bei dessen Rathaussturm-Premiere ohne Sessions-Orden. Fehlanzeige. Hier glänzte Velberts Erster Bürger. Auch ohne die ihm gestohlene Macht. Mit Macht wiederum geht’s nun auf den Rosenmontag zu: Tüpp-tüpp, Helau!

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