Die Menschheit ist noch nicht reif für öffentliche Toiletten

Es wird einfach nicht ruhig ums stille Örtchen. Zwar bleibt die Ausgangslage unverändert, aber wie ein Blick auf Facebook zeigt, wird das Thema öffentliche Toilette für die City noch immer heiß diskutiert.

Die Lösung „Bäckerei“ finden viele Kommentatoren noch immer nicht befriedigend. Man kann es ihnen nicht ganz verdenken. Wer in der Bäckerei sein belegtes Brötchen verdrückt, während laufend Menschen von draußen die Toilette aufsuchen, hat schon ein wenig das Gefühl, gerade in einem WC-Foyer zu frühstücken. Da heißt es nach dem Essen: Schnell weg, bevor ein Toiletten-Tourist im Vorbeigehen sein Kleingeld auf den leeren Teller wirft.

Auch für die Verkäuferinnen, die von vielen „Durchreisenden“ für nebenamtliche Klo-Frauen gehalten werden, ist die Situation unschön. Eine Betroffene berichtet, dass Kunden den Zorn über den Zustand der gekachelten Räume nicht selten bei den Frauen ablassen, die eigentlich gar nichts dafür können, weil sie NICHT für die Reinigung zuständig sind. Übrigens: Das darf als gute Nachricht gewertet werden. Brötchen schmieren und Brille wischen sollten generell zwei separate Arbeitsfelder sein.

Nebenbei: Es wurden wohl angeblich Seifenbehälter, Klobürsten und Warmwasserboiler (!) aus den Räumlichkeiten gestohlen. Eine Frage dazu: Wie? Im Ernst . . . Wie? Fallen Menschen mit Warmwasserboiler unterm T-Shirt nicht auf? Oder haben sich die Täter mit der Klobürste den Weg freigekämpft? Sagt das nicht alles über die Nutzer? Am Ende bleibt wohl nur eine Erkenntnis: Die Menschheit ist noch nicht reif genug für öffentliche Toiletten. Raumfahrt — ja. Verantwortliche WC-Nutzung — nein. Vielleicht eines fernen Tages. neuk

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