Der Kämmerer soll bleiben

Die Abordnung Reiner Ritsches wird noch einmal verlängert. Verwaltung und Fraktionen wollen aber eine dauerhafte Lösung.

Wülfrath. Dass Reiner Ritsche in die Zukunft blickt, lässt den Schluss zu, dass er wohl gerne weiter im Wülfrather Rathaus als Kämmerer arbeiten würde. Zum Beispiel, wenn er Überlegungen für eine Übernahme der Wasserwelt durch die Stadtwerke verfolgt.

Doch wird Ritsche, der vom Kreis Mettmann seit April dieses Jahres ausgeliehen ist, langfristig in der Kalkstadt arbeiten?

Die Abordnung, die ursprünglich am 31. Dezember 2010, also in 15 Tagen enden sollte, wurde um drei Monate verlängert, erfuhr die WZ gestern auf Nachfrage bei der Kreisverwaltung. Eine Nachricht, die auch Bürgermeisterin Claudia Panke bestätigte.

Doch wie geht es weiter? Die WZ hat sich umgehört. Dass die Zeit knapp werde, merkte zum Beispiel SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann an. „Wir müssten längst Klarheit haben“, sagte er. Da sei die Bürgermeisterin gefragt. „Sie muss aktiv werden“, forderte Hoffmann. Ihm fehle es an Informationen für ein weiteres Verfahren. Vielleicht, mutmaßte er, „gibt es kommende Woche Infos auf der Großen Verwaltungskonferenz“.

Dass sich Ritsche in seiner Zeit als „Aushilfskämmerer“ einen guten Ruf erarbeitet hat, steht außer Frage. „Seit dem Sommer haben wir der Verwaltung signalisiert, Ritsche für Wülfrath gewinnen zu wollen“, sagte Hoffmann. Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Axel Effert betonte, „dass wir ihn halten wollen“.

Er charakterisierte den Finanzexperten als „sachlichen Mahner und Sparer“ und als einen „Fachmann, den wir brauchen“. Wie das gelingen könnte? „In der Diskussion sind wir für viele Wege offen. Auch die Wahl zum Beigeordneten könnte eine Option sein“, sagte Effert.

Die Wülfrather Gruppe (WG) will heute mit Reiner Ritsche sprechen. „Mal sehen, was er sich so vorstellt“, sagte Fraktionsvorsitzender Ralph Mielke, der ihn als „absoluten Fachmann“ bezeichnet. Mit seinem Blick von außen auf die Wülfrather Situation sei er der richtige Mann.

Dass Ritsche nicht für die politischen Inhalte der DLW stehe, sagte deren Fraktionsvorsitzender Frank Homberg. „Aber er ist ja auch Kämmerer.“ Sein Verdienst sei, dass der Rat in diesem Jahr einen Haushalt beschlossen habe.

„In der Sitzung hat er den Etat gerettet und war der bessere Bürgermeister. Die Bürgermeisterin hatte da versagt“, so Homberg. In der Personalie Ritsche habe es keine Gespräche mit der Bürgermeisterin gegeben.

Wie Ritsche in Wülfrath gehalten werden könnte, habe sie mit fünf der sechs Fraktionsvorsitzenden bereits erörtert, sagte Panke. Gegenüber der WZ wunderte sie sich daher über Einschätzungen, aus denen abgelesen werden könnte, sie handele in der Frage Kämmerer nicht.

„Ich habe die Fraktionsvorsitzenden gebeten, mir ein Feedback zu geben. Das habe ich von keiner Fraktion erhalten,“ sagte Panke. Sie müsse aber die Haltung der Politik kennen, bevor sie einen Beschlussvorschlag unterbreite. Denn: „Ich werde Herrn Ritsche nicht verbrennen.“

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