Der besinnlichere Weihnachtsmarkt

Die evangelisch-reformierte Gemeinde lädt auf den Kirchplatz ein.

Der besinnlichere Weihnachtsmarkt
Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Viele Nevigeser freuen sich das ganze Jahr darauf. Am nächsten Wochenende ist es wieder so weit: „Der etwas andere Weihnachtsmarkt“ der evangelisch-reformierten Gemeinde wird eröffnet. Zum 19. Mal geht es an den 14 Häuschen auf dem historischen Kirchplatz ein ganzes Stück besinnlicher, familiärer, aber nicht minder stimmungsvoll zu, wie auf vielen anderen Märkten im Umkreis.

Eine freut sich ganz besonders auf den Markt: Monika Schlinghoff. Sie koordiniert seit gut 25 Jahren den Transport, der jeweils im November von Neviges mit der Rumänienhilfe Oldenburg-Rastede auf die Reise zur Caritas in Satu Mare geschickt wird. Und: „Seit sechs oder sieben Jahren bekommen wir für die Rumänien-Hilfe zwei Drittel des Erlöses des Marktes“, sagt Schlinghoff. 2014 kamen so mehr als 4000 Euro zusammen. Ein Drittel des Gewinns fließt in das Jahrhundert-Projekt, die Restaurierung der Stadtkirche.

Noch immer ist Monika Schlinghoff beseelt von der Unterstützung für den jüngsten Transport. „Es war ergreifend. Damit war im Vorfeld gar nicht zu rechnen, weil den Flüchtlingen bei uns doch schon so viel Hilfsbereitschaft entgegengebracht wird“, sagt sie. Die Stadt und ein Bau-Unternehmen hatten alles getan, dass die eigentlich nicht befahrbare Donnenberger Straße für die Lkw doch passierbar war. Am Ende waren die beiden 40-Tonner im Nu voll beladen — mit Lebensmitteln, Bekleidung, PCs und Rollstühlen.

Gleich mit drei Buden ist die Rumänienhilfe auf dem Markt vertreten. „Selbstgestricktes aus Alpaka-Wolle von Tieren aus Velbert, vegetarisches Rote-Linsen-Curry sowie Bastelsachen, Marmeladen und Kekse aus Oldenburg“, beschreibt Schlinghoff, was für Umsatz sorgen soll.

Das SOS-Team bietet überwiegend Kinderspiele an. Die CVJM-Motorradfahrer servieren Bratkartoffeln mit Würstchen. Gut möglich, dass sie sich wieder Verstärkung bei den Schwestern von der Bleibergquelle holen. „Der Markt lebt vom Ehrenamt. Kommerz ist nicht das Ziel“, erklärt Gabriele Nettelbeck vom Vorbereitungskreis. Sie wird Besucher begrüßen und beschenken. „Der Nikolaus verteilt am Samstagnachmittag Süßigkeiten und ich Bilderbücher, Kinderbibeln und an Erwachsene ein echtes Trostpflaster.“ Auf dem Wundschutz steht die Jahreslosung 2016: „Ich will euch trösten, wie eine Mutter tröstet.“ Dieser Markt ist wirklich anders.

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