Das Gnadenbild kehrt in den Nevigeser Dom zurück

Das Werk wird mit verstärktem Glas in die Mariensäule eingesetzt.

Das Gnadenbild kehrt in den Nevigeser Dom zurück
Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Keine Täterhinweise. Das Rätsel um das gestohlene Gnadenbild aus dem Nevigeser Dom konnte auch die Polizei nicht lösen. „Wir wissen auch noch immer nicht ganz, wie der Täter das Bild überhaupt aus der Fassung bekommen hat“, sagt Bruder Peter Fobes von den Franziskanern.

Doch bei allem Schrecken über den Diebstahl Anfang Februar: Der Dieb hatte bekanntlich Reue gezeigt und das Bild schon am nächsten Tag in Butterbrotpapier eingewickelt an der Klosterpforte eingeworfen. Morgen bei der Messfeier im Mariendom werden die Franziskaner das Gnadenbild wieder an seinem Platz in der Mariensäule einsetzen.

Damit sich der Diebstahl nicht wiederholt, sind inzwischen die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden. Fobes sagt: „Hinter dem ersten Glas befindet sich jetzt ein zweites, verstärktes Glas, das sich nicht so leicht zerstören lässt.“ Die Pilger sollen das Bild jedoch weiterhin auf die gewohnte Art verehren können, indem sie die Hand auf das Glas auflegen.

Das Gnadenbild ist im 17. Jahrhundert von den Franziskanern aus einem Gebetsbuch herausgeschnitten worden, weil sie das Motiv beeindruckte. Das Papier, das die Gottesmutter zeigt, hat keinen monetären, aber für Neviges einen enormen ideellen Wert. Bruder Peter sagt: „Das Bild gehört einfach nach Neviges.“

Es fand bereits 1680 seinen Weg in den heutigen Wallfahrtsort. Der Geschichte nach hatte sich Pater Antonius Schirley aus dem Franziskanerkloster in Dorsten das unscheinbare Bildchen an seine Wand gehängt. Während eines Gebets, soll ihn eine Stimme aufgefordert haben: „Bring mich nach dem Hardenberg, dort will ich verehret sein.“

Die Stimme weissagte auch eine wunderbare Krankenheilung. Daraufhin sandte der Pater das Bild zu den Franziskanern nach Hardenberg-Neviges. Davon hörte der schwerkranke Fürstbischof von Paderborn und Münster, Ferdinand von Fürstenberg. Er kam nach seiner Genesung 1681 zur Dankwallfahrt nach Neviges.

Seit 1971 steht die Mariensäule im Dom. Die etwa 200 Zentner schwere Skulptur zeigt auf der Vorderseite eine baumartige Pflanze, aus deren Krone Madonna mit Kind hervortritt. Dort wird das Gnadenbild seither aufbewahrt.

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