Dabei sein ist alles: Wülfrather bei Schwimm-WM in Göteborg

Christine Vollmer und Stephan Arndt vom TBW nehmen an der Masters- Weltmeisterschaft teil und schwimmen dabei gegen Konkurrenten aus den USA und China.

Wülfrath. Christine Vollmer (31) und Stephan Arndt (37) sitzen ganz entspannt in "ihrer" Schwimmhalle, der Wülfrather Wasserwelt an der Goethestraße. Obwohl sie diese Woche bei Schwimmweltmeisterschaften in Göteborg (Schweden) antreten werden, wirken sie wenig nervös. "Natürlich schneiden wir gerne gut ab. Aber eigentlich sind wir zum Spaß dort", sagen beide.

Dennoch sind die 13. Masters-Weltmeisterschaften ein Höhepunkt ihres Hobbys. Beide haben in ihrer Jugend beim TB Wülfrath (TBW angefangen, Stephan Arndt mit 14, Christine Vollmer mit acht Jahren. Für sie gehört der Sport zum Alltag. "Schwimmen ist bewegen, abschalten und abreagieren zugleich", sagt Vollmer.

Neben der Arbeit - Christine Vollmer ist Lehrerin, Stephan Arndt Konstrukteur - sind sie auch nach wie vor bei Wettkämpfen für den TBW aktiv. "Das Schwimmen in der Masters-Klasse ist eigentlich nur dafür da, dass man ab 25 beim Sport bleibt", berichtet der 37-jährige Arndt vom Spaßcharakter, der auch die Weltmeisterschaft präge.

Um bei der Eröffnungsfeier am Freitag dabei zu sein, sind Christine Vollmer und Stephan Arndt seit Donnerstagmorgen auf dem Weg nach Schweden. Und sie sind bei weitem nicht allein: Ungefähr 5000 Schwimmer werden dort in 16000 Einzelstarts ins Becken gehen.

Vor Ort treffen die beiden auf die beiden ehemaligen TBW-Schwimmer Steffi und Jörg Werner, die nochmal für ihren alten Verein starten und eine Viererstaffel mit Vollmer und Arndt bilden.

Bei der Masters-WM können ab 25 Jahren alle teilnehmen, die die Qualifikationszeit geschafft haben. Die Altersklassen sind in fünf Jahre gestaffelt - nach oben offen. Etliche Teilnehmer sind sogar über 90 Jahre alt. Natürlich schwimmen sie in ihrer eigenen Klasse. Und es starten auch nicht alle gleichzeitig, sondern an mehreren Tagen und nach Disziplinen sortiert. Stephan Arndt kennt das Prozedere, er war bereits 2000 bei der WM in München dabei. "Es ist Massenabfertigung", sagt Arndt schmunzelnd. "Aber alles sehr professionell organisiert."

Das System ist ansonsten recht einfach: Jeweils acht Schwimmer gehen an den Start. Wer nach allen Läufen der Schnellste in seiner Klasse war, gewinnt. Ob die beiden Wülfrather Weltmeister werden können? "Da müssen schon einige unter ihrem Niveau schwimmen", sagt Arndt, der in Wuppertal wohnt, lachend. "Dabei sein ist erstmal alles", fügt Vollmer hinzu.

Immerhin sind bei der Veranstaltung auch ehemalige Olympiateilnehmer wie Claudia Poll (Gold 1996 in Atlanta) oder Peter Nocke (Bronze 1976 in Montreal) dabei - allerdings in anderen Altersklassen.

Nach den Wettkämpfen machen Vollmer und Arndt dann noch Urlaub. "Wenn wir schon mal in Skandinavien sind, reisen wir noch zwei Wochen durch Norwegen", freut sich Christine Vollmer auf schöne Tage im Norden Europas. Und mit der Nervosität rechnen die beiden dann, wenn sie in Schweden sind: "Die Aufregung kommt beim Wettkampf. Ohne Spannung schwimmt man auch schlechter."

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