CVJM Trödelmarkt „Alles für die Frau“: Mehr Platz im Kleiderschrank

Zwischen Sandalen und Klamotten-Bergen: Der CVJM veranstaltete den Trödelmarkt „Alles für die Frau“.

Tönisheide. Blusen, T-Shirts, Hosen und Strickjacken stapeln sich entweder ordentlich gefaltet oder in durcheinander liegenden Haufen auf den Trödeltischen. Daneben stehen Schachteln mit Perlenketten und opulenten Ohrringen, eine kleine schwarze Clutch und bunten Strandtaschen. Unter den Tischen reihen sich Sommersandalen in Größe 39 neben braunen Wildlederstiefeln in Größe 41. „Alles für die Frau“ lautet das Motto dieses besonderen Trödelmarktes.

Organisiert hat den Trödel Anja Hirsch, die Familien- und Jugendreferentin des Christlichen Vereins junger Menschen in Tönisheide. Schon vor ihrem beruflichen Wechsel zum CVJM im Oktober 2011 veranstaltete Hirsch bereits „Frauen-Trödelmärkte“ in Langenberg. „Zudem wurde hier in der Gemeinde in Tönisheide vermehrt der Wunsch geäußert, so etwas auch einmal auf die Beine zu stellen“, so Hirsch.

Und der Andrang war groß. Alle 44 angebotenen Tische konnte die Jugend- und Familienreferentin zusammen mit ihrer ehrenamtlichen Helferin Alex Messerschmidt vergeben. „Vom Platzangebot ist hier im Gemeindehaus so auch das Maximum erreicht“, so Hirsch.

Die potenziellen Kundinnen strömen am Samstagnachmittag zahlreich in das Gemeindehaus an der Kuhlendahlerstraße. Sie durchwühlen hemmungslos Klamotten-Berge oder begutachten kritisch die Gebrauchsspuren auf einem Paar dunkelblauer Lederstiefel. „Die sind wie Reiterstiefel geschnitten — das ist sehr modisch im Moment“, preist Roswitha Birkhahn ihre Stiefel an. Mit dem Verkauf einiger ihrer Kleidungsstücke, Taschen und Schuhe will sie wieder Platz in ihrem Schrank schaffen.

„Mein Mann bringt mir oft so schöne Sachen mit, dass ich mich ab und zu von einigen älteren Sachen aus Platzgründen wieder trennen muss“, lacht Birkhahn. Für sie läuft es heute gut. Viele ihrer mitgebrachten Schätze konnte sie schon verkaufen. „Der Preis spielt dabei keine große Rolle für mich. Hauptsache ich muss die Sachen nicht wieder mit nach Hause schleppen und jemand anderes hat noch Freude dran“, so Birkhahn. Nachdem die Kundin die blauen Reiterstiefel anprobiert hat und ein paar Schritte Probe gelaufen ist, ist auch sie begeistert und kauft die Stiefel.

Doch nicht nur Klamotten, Schuhe und Accessoires lassen Frauenherzen höher schlagen. Auch Osterdekoration, Geschirr, Kerzenständer, Gemälde oder Skulpturen aus Kristallglas warten auf potenzielle Interessenten. Allerdings bilden solch ausgefallene Gegenstände die Ausnahme. Am häufigsten wollen die Frauen nicht mehr passende oder nicht mehr gefallende Mode abgeben.

„Als ich zu Hause erzählt habe, dass ich auf einen Frauentrödel gehe, haben mir ganz viele Verwandte und Freundinnen noch Sachen mitgegeben“, sagt Ulrike Steinberg. Die Velberterin verkauft nicht zum ersten Mal Kleidung und unlieb gewordene Gegenstände auf einem Trödel. Daher weiß sie auch, dass es keine Erfolgsgarantie beim Trödeln gibt. „Manchmal läuft es und manchmal nicht. Es gibt Tage an denen fragen viele Kunden nur nach Kleidung in Größe 39, die man dann vielleicht nicht bieten kann“, erzählt Steinberg. Aber es gibt auch gute Tage. Einige ausgefallene Stücke habe sie beispielsweise bereits zweimal ohne Erfolg angeboten und beim dritten Mal habe sich dann doch noch ein Käufer gefunden. In Tönisheide können sich Anja Hirsch und Alex Messerschmidt nach dem Erfolg am Samstag jedenfalls weitere „Frauen-Trödel“ vorstellen.

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