Chöre: Einstimmung auf den Advent

Der Beifall für die Nevigeser Chöre wollte nach zwei Stunden im Dom kaum enden.

Neviges. „Ohne das Konzert im Dom zum ersten Advent beginnt bei mir nicht die vorweihnachtliche Zeit“, sagt Maria Schäfer, die aus der Nachbarstadt Heiligenhaus nach Neviges gefahren ist. Auf besinnliche und frohe Lieder des Rhythmus-Chor Neviges und den Rhythmus-Parenten-Chor Neviges hat sie schon sich lange gefreut. Mit vielen anderen Gästen wartete sie geduldig vor dem Dom, ehe sich um 14.30 Uhr die Türen öffneten. Sie alle wurden nicht enttäuscht, der Beifall nach dem zweistündigen Traditionskonzert wollte kaum enden.

Was nicht alle Gäste in der Wallfahrtskirche Maria Königin des Friedens wussten: Die Durchführung des Jubiläums-Domkonzerts, der Rhythmus-Chor besteht 40 Jahre, stand auf des Messers Schneide. Manfred Hagling, musikalischer Leiter des Konzerts, hatte vor Wochen einen Unfall, als er mit Kindern das uralte Spiel „Fisch wie tief ist das Wasser“ spielte. Er stürzte und zog sich einen komplizierten Bruch des linken Ellenbogens zu. Doch der Arzt gab grünes Licht. Wohl waren Hand und Arm noch geschwollen, aber Routinier Hagling und die seit Jahrzehnten bestehenden Chöre bescherten dem Publikum Stunden, die auf die Vorweihnachtszeit einstimmten. „Alle Jahre wieder“, begrüßte Wallfahrtsleiter Othmar Brüggemann die Gästeschar und wies auf die Adventswurzel hin, die an Stelle eines Kranzes vor dem Altar aufgestellt war. Die erste rote Kerze war am Vormittag entzündet worden.

Sängerpater Bruder Hubertus hatte den Weg nach Neviges schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen angetreten. Bei der Hubertusmesse ist er Zelebrant, als Sängerpater der Chöre stimmte er auf das Konzert ein. „Advent — Zeit der Erwartung“, sagte er, „inne halten kann produktiver sein, als ständiges Hasten und Eilen. Weniger ist oft mehr“, sagte Pater Hubertus, der seit Jahrzehnten die Adventskonzerte im Dom verfolgt.

„Bald schon ist Weihnachtszeit“ mit diesem Lied von Ronald J. Autenrieth läuteten die Chöre das Konzert ein und beschlossen es mit „Ave-Maria Glöcklein“ von Franz Xaver Engelhart. Der 37-köpfige Chor, klassisch in rot und schwarz gekleidet, mit klaren Stimmen und hervorragenden Solisten, Volkhart Kuhn an der Panflöte und Katja Langer am Klavier, zauberten Adventstimmung in den Dom.

Doch auch die Gospelsongs überzeugten, machten vor allem den jüngeren Chormitgliedern Spaß. „Ich habe mich besonders auf den Gefangenenchor aus Nabucco und das Ave verum von Mozart gefreut“, sagte Gertrud Brüggemann aus der Nachbarstadt Wülfrath. Eine Wandergruppe auf Bergheim-Erft eilte zielstrebig in den Dom. Draußen nieselte es und den Mariendom wollten sie sich schon lange ansehen und erfreuten sich an den vorweihnachtlichen Liedern.

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