Bürgermeisterin gibt Fehler beim Spring-Umbau zu

Ausschuss kritisiert den Umbau im Bereich Spring parteiübergreifend. Claudia Panke spricht von „Kommunikationsdefizit“.

Wülfrath. Kein Rieseln. Kein Tröpfeln. Nun hat es die Politik auch offiziell. Was die WZ bereits wiederholt berichtet hat, bestätigte nun die Verwaltung im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS): Beim Spring-Umbau wurden keine Leitungen verlegt, die es in der Trockenwand rieseln lassen könnten. Aus Kostengründen wurde darauf verzichtet.

Nur wurde das dem Ausschuss nicht mitgeteilt. Nicht das einzige Versäumnis. Und so räumte Bürgermeisterin Claudia Panke „seitens der Verwaltung Fehler und Kommunikationsdefizite ein“. Einigkeit herrschte im Ausschuss: So wie es im neuen Spring heute aussieht, kann es nicht bleiben. Denn: „Das ist eine Katastrophe“, wie es Hans-Peter Altmann (FDP) sagte.

Der erste Fehler, so Bürgermeisterin Panke, sei die allerste Präsentation gewesen, in der eine grüne, moosige, immer feuchte Wand von dem Planungsbüro gezeigt wurde. „So sollte es nie werden“, sagte sie. Die Politik aber hatte es sich immer so vorgestellt. „Auch ich bin enttäuscht“, gestand Panke.

Mit zwei Fakten lässt sich das Verfahren seit September 2010 bis zur Eröffnung im vergangenen Jahr zusammenfassen. 1. Das, was der Planer vorgestellt hatte, war nicht im vorhandenen Kostenrahmen zu realisieren. 2. Als immer mehr gespart und abgespeckt werden musste, wurde die Politik nicht mehr informiert.

Ein Beispiel dafür: War in einem Ausschreibungstext, den André Herbes (WG) zitierte, von Kosten in der Größenordnung 3500 Euro für die Tröpfelleitung die Rede, hätte diese laut des designierten neuen Tiefbauamtsleiters Frank Klatte mit mehr als 20 000 Euro zu Buche geschlagen. Eine Verteuerung, die laut Verwaltung nicht darstellbar gewesen wäre; Nur, dass es den politischen Entscheidern niemand mitgeteilt hatte — trotz wiederholter Nachfragen.

Es war eine sachliche und informative Aufarbeitung des Verfahrens. „Wir hatten nur acht Wochen Zeit von der ersten Vorstellung bis zur Ausschreibung“, wies Klatte auf das „enge Zeitfenster“ hin. In der Phase seien verschiedene Lösungen geprüft worden, wie die Bewässerung gelingen könnte: Der Krapps Teich als Wasserreservoir (das hätte 100 000 Euro gekostet) oder Grundwasserpumpen (rechtlich wohl schwierig und teuer) wurden verworfen.

Die Idee von einer Wand, die an den Tillmannsdorfer Sattel erinnere, und zugleich das Wasser, das den Spring als Quellbereich charakterisiere, sei das Bonbon der Planung gewesen, betonte Axel Effert (CDU). „Am Schluss wurde es immer teurer bei immer weniger Leistungen“, zeigte er sich „sehr unzufrieden“.

Auch Axel C. Welp (SPD) ist „nach den Erklärungen kein bisschen befriedet“. Er sieht den Hauptschuldigen aber nicht im Rathaus, sondern im externen Planungsbüro. Thomas May (Grüne) schob der Verwaltung den „schwarzen Peter“ zu. „Dort wurden die Entscheidungen getroffen.“

Eine mögliche Lösung deutete Klatte aber auch noch an: Vielleicht könnte eine Bewässerung über die Brunnen-Anlage am Heumarkt gelingen. Das ist keinesfalls neu. Darauf wies Altmann hin: „Genau das hatte Kämmerer Ritsche bereits 2010 in Aussicht gestellt.“

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