Bergauf und bergab für Kenia

Zum 15. Mal wurden beim Eine-Welt-Marsch wandernd Spenden für das Krankenhaus in Asumbi gesammelt.

Neviges. Pfarrer Bruder Frank Krampf wandert gerne, am liebsten in den Bergen im Allgäu. Doch am Sonntag lernte er die Steigungen im Bergischen Land kennen — und lieben. Neun Kilometer Marsch über Stock und Stein, bergauf, bergab waren angesagt — Wandern für einen guten Zweck. Die ökumenische Projektgruppe Homa-Bay hatte traditionell in der Fastenzeit zum Eine-Welt-Marsch eingeladen. Unterstützt wurde sie dabei von den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Neviges und Tönisheide.

Fast 50 Personen hatten sich am Nevigeser Stadtbrunnen eingefunden, um bei schönstem Sonnenschein die Strecke in Angriff zu nehmen. „Ich bin fast bei jeder Wanderung dabei gewesen“, sagte Carola Winzen (21), die auch die beiden Cairn-Terrier Momo und Bella mitführt. Marschiert wird zugunsten des Asumbi Mission Hospitals in Kenia.

„Die Erlöse unseres Marsches 2010 waren auch für das Krankenhaus bestimmt, 2700 Euro hatten wir gesammelt. Doch für den kleinen Operationssaal reichte es nicht. Heute laufen wir wieder für das Krankenhaus“, sagte Karola Teschler, die den schon 15. Eine-Welt-Marsch organisiert hat. „Früher hieß er ,Hungermarsch’, auch weil er immer in der Fastenzeit stattfand“, so Teschler. Mit dem Hungern nahm man es am Sonntag nicht mehr so genau — am Ende des Marsches Wanderung warteten Kaffee, Kuchen und Brötchen auf die Teilnehmer.

Doch vom Beginn bis zum Eintreffen im evangelischen Gemeindehaus Siebeneicker Straße vergingen gute drei Stunden. „Wir sind in der Pfarrkirche St. Mariä Empfängnis durch Pfarrer Jakobus Maria Raschko richtig auf unseren Gang eingestimmt worden“, sagte Teschler. Die Fürbitten galten dem Projekt in Kenia. Die Musikgruppe „Intakt“ unter der Leitung von Elisabeth Tilling spielte die passenden Lieder.

Asumbi ist eine 10 000-Einwohner-Stadt nahe dem Viktoriasee. Das 1950 erbaute Hospital dort war viele Jahre ungenutzt. Franziskanerinnen begannen 2004 mit dem Wiederaufbau. Es ist eine wichtige Anlaufstelle geworden. Die kranken Menschen legen Wegstrecken von zwei bis drei Tagen zu Fuß zurück, gezahlt wird häufig in Naturalien.

Schon 2010 wurde für den Umbau eines Operationssaales, in dem hauptsächlich Entbindungen durch Kaiserschnitt vorgenommen werden, gespendet. „Jetzt kommt die restliche Summe wohl zusammen“, sagte Carola Teschler. Seit einigen Wochen lagen in den Kirchen und im ökumenischen Eine-Weltladen „Klein aber fair“ im Rommelsipen Teilnahmescheine für den Marsch aus. Im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis wurden Sponsoren für die erwanderten Kilometer gewonnen. „Das spornt auch die Kinder an“, sagte Karola Teschler.

Kreuzberg, Kannebach, Knollenberger Weg — vielen wurde es unterwegs schnell warm. Die Hunde bekamen regelmäßig Wasser, und die Wanderer waren froh, genügend Getränke in den Rucksäcken verstaut zu haben. „Ich war schon völlig aus der Puste, als Bruder Frank leichtfüßig neben mir lief“, sagte Teschler schmunzelnd. „Toll war es“, sagten zwei Mitwanderinnen, „die Sonne, die erblühende Natur. Ein richtig schönes Erlebnis.“

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