Baut das Klinikum gleich nebenan ganz neu?

Die Gesellschafter- Versammlung soll diese Option prüfen.

Baut das Klinikum gleich nebenan ganz neu?
Foto: Simone Bahrmann

Ist die Sanierung des Klinikums Niederberg bald vom Tisch? Wird stattdessen das komplette Krankenhaus neu gebaut? Geht es nach dem Willen des Aufsichtsrates, könnte das genau so kommen. Dieses Gremium empfiehlt der Gesellschafter-Versammlung, die in einer Woche tagt, diese Option.

„Ja“, bestätigt Klinikum-Geschäftsführerin Astrid Gesang, „das ist unsere erste Option. Der Aufsichtsrat empfiehlt, dass ein Neubau Vorrang haben soll.“ Gleichzeitig soll auch über ein Bieterverfahren geprüft werden, ob Investoren gefunden werden können. Liegen die Ergebnisse beider Prüfungen vor, sollen sie den Gesellschaftern in Gestalt der Städte Velbert und Heiligenhaus präsentiert werden. Das könnte im dritten oder vierten Quartal dieses Jahres der Fall sein.

Zu den Finanzen: In einem Bau-Masterplan war die Sanierung des Hauses mit 40 Millionen Euro veranschlagt worden. Als im vergangenen Jahr Asbest-Altlasten festgestellt wurden, war diese Rechnung hinfällig. „Es würde ungleich teurer“, erklärt die Geschäftsführerin. Da sei ein Neubau die wirtschaftlichere Alternative.

Woher soll das Geld kommen? Sind die Gesellschafter denn in Zeiten knapper Kassen so spendabel? „Was heißt schon spendabel?“, fragt Gesang. „Wir hatten ein glänzendes Jahresergebnis 2014 mit einem siebenstelligen Betrag. „Und auch 2015 setzt sich dieser Trend fort.“ Das Haus sei sehr gut aufgestellt, die Nachfrage sei hoch. Ein weiteres Argument, kräftig zu investieren: Wenn nicht jetzt, wann dann? „Durch die europäische Wirtschaftspolitik gibt es günstiges Geld zu guten Konditionen“, erklärt Astrid Gesang.

Ein Neubau stellt sich zudem für den Klinik-Alltag als deutlich praktikabler dar. „Wir haben auf unserem Gelände viel Platz. Man könnte sich vorstellen, dass man von den Krankenzimmern oder den Büros das neue Gebäude wachsen sieht“, erläutert die Chefin. Und als das Haus gebaut wurde, seien die medizinischen Voraussetzungen noch andere gewesen. „Heutzutage kommt man ja vielleicht mit weniger Betten aus“, so Gesang. Über die aktuelle Entwicklung hat sie die Beschäftigten in einem Rundschreiben informiert.

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