Abgelehnt: CDU verliert Machtkampf

Der Abwahlantrag der CDU wurde nur von zwölf Ratsmitgliedern unterzeichnet.

Wülfrath. Es ist amtlich. Der Abwahlantrag der CDU ist gescheitert. 18 von 36 Ratsmitgliedern hätten den Antrag bis Sonntag Abend unterzeichnen müssen, nur zwölf CDU-Mitglieder haben es letztlich getan.

"Ich gehe davon aus, dass nunmehr bei allen Fraktionen - auch bei der CDU - die sachbezogene Zusammenarbeit im Vordergrund stehen wird", so Barbara Lorenz-Allendorff zu diesem Ergebnis. Sie selbst sei auch in Zukunft an einer konstruktiven und fairen Zusammenarbeit interessiert. Zu der Frage, was dieses Ergebnis für sie persönlich bedeute, sagte die Bürgermeisterin: "Das Ergebnis schafft Klarheit und entspricht dem Bürgerwillen in unserer Stadt."

Bei der CDU sieht man die Niederlage augenscheinlich gelassen. "Das ist eben Demokratie pur", sagte Fraktionsvorsitzender Gerd Rammes. Allerdings sei es schon verwunderlich, dass kein SPD-Mitglied den Antrag unterstützt habe. "Denn auch von dieser Seite lag man uns ewig in den Ohren, wir sollten doch endlich den Antrag stellen. Wir haben die Initiative ergriffen und sind damit allein gelassen worden", erklärte er nüchtern.

Laut Rammes sollten "diejenigen, die den Antrag nicht unterschrieben haben, künftig mehr Verantwortung in der Politik übernehmen". Auf die Linie der CDU in der Zukunft angesprochen wurde er deutlich: "Die CDU wird weiterhin ihre Anträge stellen und wir werden jetzt noch etwas schärfer als in der Vergangenheit die Umsetzung von beschlossenen Anträgen fordern." Rammes machte aber auch deutlich, dass der Abwahlantrag keine Kriegserklärung gegen Barbara Lorenz-Allendorff persönlich gewesen sei. "Der Antrag richtete sich gegen die Amtsführung der Bürgermeisterin, nicht gegen ihre Person."

Genau das war der Grund, warum die Grünen/WWG sich gegen den Antrag stellten: "Der Führungsstil ist ihre Sache", sagte Fraktionssprecherin Petra Westkott. Man habe die Meinungen vieler Parteimitglieder eingeholt und sich dann entschlossen, den Antrag nicht zu unterstützen. "Es gab durchaus auch von unserer Seite Unzufriedenheiten", so Westkott. "Aber wir haben mit der Bürgermeisterin gesprochen und ihre gesagt, was wir von ihr erwarten. Momentan werden diese Erwartungen erfüllt."

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